„Asylpolitik international vorstellen“
Israelische Studiengruppe besucht Asylbewerberunterkunft
Landrat Stefan Löwl konnte kürzlich 25 Masterstudenten aus Israel in der Asylbewerberunterkunft in der Parzivalstraße begrüßen. Die Reisegruppe informierte sich im Rahmen einer mehrtägigen Studienreise über das Thema Flucht und Integration in Deutschland und erhielt umfangreiche Informationen. Insbesondere die Herausforderungen, die 2015 und Anfang 2016 im Landkreis Dachau zu bewältigen waren und die langfristigen Aufgaben, die nun anstehen, interessierte die Gruppe sehr.
Die Studierenden nehmen in Israel an einem berufsbegleitenden Studiengang „Immigration & Social Integration“ teil und diskutierten intensiv, auch mit Mitgliedern der Helferkreise Karlsfeld und Dachau sowie Mitarbeitern der Caritas-Asylsozialberatung und des Landratsamtes. Bei einem zweiten Stopp in der Unterkunft am Himmelreichweg in Dachau wurden die unterschiedlichen Varianten der Asylunterbringung im Landkreis vorgestellt und besichtigt. In beiden Unterkünften führten die Gäste aus Israel dann auch Gespräche mit den Bewohnern.
Die Besucher zeigten sich vom Engagement aller mit dem Thema befassten Personen und Institutionen im Landkreis sowie vom humanitären Umgang mit Asylsuchenden und Flüchtlingen in Deutschland insgesamt sehr beeindruckt. „Nach dem Besuch des stellvertretenden iranischen Bauministers vor einigen Wochen war dies die zweite Möglichkeit, unsere Asylpolitik im Landkreis Dachau international vorzustellen“, betonte Landrat Stefan Löwl.
Drei Monate Bauzeit
Die Asylbewerberunterkunft in der Parzivalstraße ist am 5. Februar 2016 offiziell eingeweiht worden. Mit den Erdarbeiten für die Häuser wurde am 9. November 2015 begonnen. Nach nicht einmal drei Monaten Bauzeit konnten die insgesamt vier Häuser für rund 180 Personen an den Landkreis Dachau als Mieter und von diesem an die künftigen Bewohner übergeben werden. Die Häuser sind eingeteilt in 31 Wohnungen mit jeweils drei Zimmern für zwei Personen und verfügen über eigene Küchen, Bad und Wohnraum.
Bedarfsgerecht
Das Konzept für die Häuser hat das Startup REF+ entworfen. Es sieht vor, einen bedarfsgerechten und energieeffizienten Wohnraum für Flüchtlinge zu schaffen. Das Konzept, das den Menschen eine Verbesserung der Lebensqualität bieten will, bringt viele Vorteile für Flüchtlinge, Anwohner, Kommunen und Landkreise mit sich. In einem Zeitraum von zwölf bis 16 Wochen wird effizienter Wohnraum geschaffen, um die Unterbringung und Integration von Flüchtlingen zu vereinfachen. Die nachhaltige Planung ermöglicht vielfältige Anschlussnutzungen und niedrige Energiekosten. Im Falle der Karlsfelder Asylbewerberunterkunft sind die Gebäude möbliert und schon bezugsfertig übergeben worden.
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