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„Adäquate Lösungen entwickeln“

Landkreis Dachau: Wirtschaftsakteure informieren sich zu den Verkehrsplanungen und Lösungsansätzen für die

Verkehrsprobleme lösen: Rund 40 hochrangige Unternehmens- und Betriebsratsvertreter haben sich gemeinsam mit Vertretern der umliegenden Landkreise, der Europäischen Metropolregion München sowie des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr im Landratsamt Dachau getroffen. (Bild: LRA Dachau)

Auf Einladung von Landrat Stefan Löwl haben sich kürzlich rund 40 hochrangige Unternehmens- und Betriebsratsvertreter der BMW Group, MTU sowie MAN gemeinsam mit Vertretern der umliegenden Landkreise, der Europäischen Metropolregion München sowie des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr im Landratsamt Dachau getroffen. Stefan Löwl stellte dabei zusammen mit Kreisentwickler Florian Haas die konkreten Vorhaben und Planungen bezüglich der Verkehrsentwicklung in und um den Landkreis Dachau vor.

So wird beispielsweise im Gesamtverkehrskonzept für den Landkreis Dachau mit den bereits beschlossenen Verbesserungen im Bereich des Busverkehrs, einer Stärkung des Radverkehrs sowie der Potenzialabschätzung für innovative Verkehrsträger an konkreten Verbesserungen vor Ort gearbeitet. Über die Landkreisgrenzen hinaus wurden in der jüngeren Vergangenheit zudem mit dem interkommunalen Verkehrskonzept München Nord, einer Machbarkeitsuntersuchung für einen Radschnellweg von Dachau nach München sowie der Initiative zur Mobilitätsdrehscheibe Breitenau konkrete Projektideen angestoßen. Den Vorträgen folgte eine Diskussion über die zukünftige Weiterentwicklung und Erfolgsfaktoren derartiger Konzepte und Projekte.

„Aktiv auf allen Ebenen“

„Mich freut es, dass derzeit aktiv auf allen Ebenen an Lösungsansätzen im Bereich der Mobilität gearbeitet wird“, zeigte sich Richard Maier (Leiter Produktionsentwicklung & Support bei MTU) bezüglich der Vielfalt der laufenden Konzepte beeindruckt. „Auch wenn die Prozesse aus Sicht der Wirtschaft teilweise unverständlich lange dauern und einen langen Atem benötigen, kann ich die strukturierte Vorgehensweise nachvollziehen. Für die Zukunft bieten wir – wo immer möglich – unsere Kooperationsbereitschaft an.“

„Verkehrsverbesserung sind unbedingt nötig“

Auch Herbert Grebenc (Bereichsleitung „Real Estate Management, Konzernsicherheit“ der BMW Group) unterstrich die Notwendigkeit schnellstmöglicher Lösungen: „Eine unbedingt nötige Verkehrsverbesserung in München und im gesamten Münchner Umland gelingt nur dann, wenn zügig sowohl Straßenverkehr als auch im öffentlichen Verkehr effiziente Tangentialverbindungen erschlossen werden. Wir brauchen Stresstests, um Problemsituationen im Verkehrsnetz zu erkennen und adäquate Lösungen zu entwickeln. Und wir brauchen dringend kurzfristige Qualitätsverbesserungen im ÖPNV.“

„Prozesse beschleunigen“

Landrat Stefan Löwl bekräftigte die Bereitschaft zur Umsetzung der vielfältigen Lösungsansätze, verwies bedauernd jedoch auf die langen Prozesse bei öffentlichen Planungen. „Gerade hinsichtlich der Projektvision Breitenau werden wir aber keine Möglichkeit unversucht lassen, die Prozesse zu beschleunigen. Neben einer langfristigen Konzeptentwicklung inklusive einer Reaktivierung des S-Bahnhalts sowie der Anbindung an den sogenannten DB-Nordring, werden wir nach kurzfristigen Optionen zur Realisierung eines Mitfahrerparkplatzes sowie der Anbindung von Werks- beziehungsweise Company-Bussen seitens der großen Arbeitgeber suchen.“

Im Fazit wurde die Komplexität verkehrlicher Rahmenbedingungen und möglicher Lösungsoptionen aufs Neue unterstrichen. Trotz der Vielzahl von Untersuchungen und konkreten Planungen werden auf Grund diverser Herausforderungen – angefangen von genehmigungsrechtlichen, gesetzlichen Grundlagen zur Realisierung diverser Projekte vor Ort bis hin zum Busfahrermangel in der Region – weitere Anstrengungen auf allen Ebenen nötig sein, um für die Mobilität der Zukunft gewappnet zu sein. Dabei sollte der Fokus auf kurzfristig realisierbare Maßnahmen gelegt werden und parallel langfristige Chancen, zum Beispiel im Zuge einer internationalen Bauausstellung für die Region München, im Blick behalten werden, heißt es von Seiten des Landratsamtes Dachau.


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