Zartes und Fetziges
Reformations-Gedächtnis-Kirche wird 50 Jahre alt
Eine Urkunde, ein evangelisches Kirchengesangsbuch und der Gemeindebrief Folge 1 von Oktober 1967: Diese Dinge befinden sich unter anderem in der Grundsteinlegungskassette der Evangelisch-Lutherischen Reformations-Gedächtnis-Kirche (Ebenburgstr. 12). Seit mehr als fünf Jahrzehnten liegen sie darin verborgen. Am 31. Oktober 1967 wurde der Grundstein für das Gotteshaus gelegt, knapp eineinhalb Jahre später, am 23. März 1969, erfolgte die Einweihung. Dieser 50. Geburtstag soll in einer Festwoche von Sonntag, 23. März, bis Sonntag, 31. März, gefeiert werden.
Die Notkirche
Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde in Hadern reicht indes noch weiter zurück. Im Jahr 1929 wurde ein Kirchenbauverein gegründet. Erklärtes Ziel: der Bau einer eigenen Kirche. 1933 konnte der Grundstein zur Notkirche auf dem Grundstück an der heutigen Würmtalstraße gelegt werden. Regierungsbaumeister und Architekt Gustav Gsaenger plante das Gotteshaus, das 1934 eingeweiht wurde. Im Jahr 1949 wurde die Gemeinde zur selbständigen Pfarrei erhoben. Da die Zahl der Gemeindemitglieder stark anwuchs, erfolgte 1953/54 eine Erweiterung der Notkirche. Sie bekam einen kleinen Turm mit Glocke, und im Jahr 1956 schaffte die Gemeinde zudem eine Kleinorgel an. Zehn Jahre später wurde die Gemeinde in einen Kleinhaderner und einen Großhaderner Teil aufgeteilt.
Orgel und Fensterbild
1967 schloss Gustav Gsaenger die Pläne für den Neubau ab. Für die Inneneinrichtung der Kirche und des Gemeindezentrums musste die Gemeinde 150.000 DM aufbringen. Unterstützung kam durch zahlreiche Aktivitäten des Kirchenbauvereins. Auch die beiden Glocken wurden zum Teil durch Spenden finanziert.
1977 löste sich der Kirchenbauverein auf. Seine Mitglieder gründeten im gleichen Jahr einen Diakonieverein. Mit der Einweihung der Eule-Orgel war die Ausstattung der Kirche im Jahr 1993 abgeschlossen. Besonders auffallend im Innern der Reformations-Gedächtnis-Kirche ist das große Fensterbild. Es stammt von der Künstlerin Angela Gsaenger, Tochter von Gustav Gsaenger, und lässt, da es nach Süden ausgerichtet ist, an schönen Tagen besonders vormittags das Sonnenlicht herein.
Umfangreiches Programm
In der Festwoche ist ein umfangreiches Programm geplant. Hier ein Auszug:
Den Auftakt macht am Samstag, 23. März, eine Musiknacht mit Musikern der Reformations-Gedächtnis-Kirche. Eröffnet wird sie um 19 Uhr durch eine Präsentation der Eule-Orgel mit Kantor Michael Pfeiffer.
Zartes und Fetziges
Gegen 20 Uhr können die Besucher der Reformations-Gedächtnis-Kirche den zarteren Klängen von Flöte und Orgel lauschen. Es spielen Solvejg Fiederling (Flöte) und Kantorin Swetlana Lang (Orgel). Fetzige Bandmusik wird gegen 21 Uhr erwartet. Mit dabei sind Musiker rund um Ralf Schoeller, der in der Gemeinde für den modernen Sound in Familien- und Jugendgottesdiensten sorgt. Die Straßlichte Garagencombo lädt zum Gospel-Eve ein. Ab 22 Uhr wird es dann besinnlicher: Gabi Bauer leitet die Veeh-Harfen-Gruppe, und Andree Dammann liest eigene und fremde Texte. Während der Umbaupausen stehen für alle Besucher Getränke und Knabbereien bereit. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
Gottesdienst mit Regionalbischöfin
Zu einem Festgottesdienst mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Kessler wird am Sonntag, 24. März, um 10.30 Uhr eingeladen. Der Gottesdienst wird musikalisch bereichert durch Posaunenchor und Kirchenchor. Nach dem Gottesdienst lädt die Gemeinde zum Weißwurstfrühstück ein.
Tage der offenen Tür
Von Montag, 25. März, bis Freitag, 28. März, laden die Gruppen und Kreise der Reformations-Gedächtnis-Kirche alle Bürger ein, vorbeizukommen und sie kennenzulernen. Hier eine Auswahl:
Am Montag gibt es von 16 bis 17.45 Uhr musikalische Früherziehung mit Anne Weis. Um 19.30 Uhr geht es dann ebenfalls im Gemeindesaal weiter mit Yoga. Melanie Großmann leitet diese Stunde bis 21 Uhr.
Ein Eltern-Kind-Cafe öffnet am Mittwoch, 27. März, von 9.30 bis 11.30 Uhr seine Pforten. Das Cafe ist im Gemeindesaal. Abends geht es dann in der Kirche von 20 bis 22 Uhr weiter mit der Kirchenchorprobe unter der Leitung von Kantor Michael Pfeiffer
Viel zu entdecken
Eine Kirchenführung für Kinder bietet Diakonin Katharina Storch am Sonntag, 31. März, an. Beginn ist um 11.30 Uhr nach dem Gottesdienst. Katharina Storch lädt mit ihrem Team alle Kinder und natürlich auch interessierte Eltern zu einer besonderen Kirchenführung ein. Dabei gibt es viel zu entdecken.
Spiritueller Kirchenführer
Für alle, die die Kirche selbst entdecken wollen, gibt es als Anregung einen Kirchenführer der besonderen Art: Gemeindeglieder haben unter Anregung von Annemarie Heinrich und Andree Dammann ihre Gedanken zu besonderen Orten und Gegenständen Reformations-Gedächtnis-Kirche aufgeschrieben. So ist ein spiritueller Kirchenführer entstanden, der einlädt in dem Gotteshaus zur Ruhe und zum Nachdenken zu kommen.
Das komplette Programm findet sich unter www.refged.de im Internet.
"Lebendige Gemeinschaft"
Renate Rückert, Leiterin Cafe Kre-Aktiv, und Annemarie Heinrich, Vertrauensfrau in der Gemeinde der Reformations-Gedächtnis-Kirche:
Wir verstehen unsere jetzt 50 Jahre alt werdende Reformations-Gedächtnis-Kirche als eine Lebensbegleitung für unsere Gemeindemitglieder. Sie soll ihnen ein Ort der spirituellen Heimat sein und ein Ruhepunkt in der Alltags- und politischen Hektik. Mit dem diesjährigen Kirchentagsmotto "Was für ein Vertrauen" ist auch in unserer Gemeinde seit jeher das Vertrauen in den Glauben gemeint, die ständig gestellte Frage "In welcher Welt wollen wir leben?" Sie beantworten wir Evangelischen in Hadern unter anderem damit, dass wir auf eine lebendige Gemeinschaft für alle Altersgruppen setzen. Sie reicht von der Mutter-Kind-Gruppe über Zwergerl- und Familiengottesdienste, über Kinderbibeltage, die Begleitung der Konfirmanden, den Jugendtreff "Gringo", den regelmäßigen Sommerfreizeiten und den gemeinsamen Festen bis hin zum Cafe Kre-Aktiv und den Seniorennachmittagen.
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