Widerstand gegen die geplante Busspur
Bezirksausschuss befürchtet Zunahme des Parkdrucks im Viertel
"Der BA 20 Hadern fordert die LH München auf, auf die MVG einzuwirken, keine Busspur auf der Waldwiesenstraße zwischen Gräfelfinger Straße und Haderunstraße zu planen/ zu bauen." Dieser von der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Hadern eingebrachte Antrag wurde in der Februarsitzung des Stadtteilgremiums einstimmig so beschlossen.
Höchste Priorität
Hintergrund ist der Vorschlag der MVG, zu den 80 bereits bestehenden weitere 51 neue Busspuren in München einzurichten. Die Waldwiesenstraße befindet sich dabei mit der Brudermühlstraße, der Wilhelm-Hale-Straße (Friedenheimer Brücke) und der Hanauer Straße ganz oben auf der Prioritätenliste.
Für die separaten Busspuren müssen entweder Parkplätze wegfallen, eine Spur für den Individualverkehr gesperrt oder der Randstreifen umgestaltet werden. Den Bussen soll so auch bei Stau ein ungehindertes Weiterkommen ermöglicht werden. Die Zuverlässigkeit der Busse und damit ihre Attraktivität – so die Idee – würden durch die sogenannten Beschleunigungsspuren steigen. Dadurch würden mehr Menschen auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen und die Münchner Luft würde besser werden. Denn zum einen setzen "beschleunigte Busse" weniger Giftstoffe frei, zum anderen würden durch den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel weniger Autos die Straßen verstopfen.
Nicht akzeptabel
Im Bezirksausschuss Hadern wird die Busspur im Falle der Waldwiesenstraße auch deshalb kritisch gesehen, weil – wie der CSU-Fraktionssprecher und Vorsitzende des Unterausschusses Verkehr, Peter Winklmeier, in der Begründung des Antrags schreibt – "erst im Rahmen der Beschleunigung der Linie 56, für viel Geld die Haltestelle „Am Ährenfeld“ umgebaut" wurde. Dass man nach einer Beschleunigung nochmals eine Beschleunigung plane, sei ihm neu, meinte BA-Vorsitzender Johann Stadler. Das sei unglaublich.
Besonderes Kopfzerbrechen bereitet dem Lokalparlament jedoch die Tatsache, dass die Busspur viele Parkplätze kosten würde. "Der geplante Wegfall des kompletten Parkstreifens auf der gesamten Länge ist nicht akzeptabel, der Parkdruck würde sich noch weiter ins Viertel hineinziehen", heißt es dazu in dem Antrag.
Weiterer Stau vorprogrammiert
Auch Anlieger, die ein Geschäft in der Waldwiesenstraße betreiben, haben sich bereits mit der Bitte um Unterstützung gegen die Busspur an den Bezirksausschuss gewandt. "Ein Wegfall der Parkmöglichkeit würde nicht nur uns als Gewerbetreibende treffen, sondern alle Anrainer, die auf Grund der baulichen Situation – alte Häuser ohne Tiefgarage oder genehmigte Stellplätze – auf diese Parkplätze angewiesen sind. Nicht zu vergessen, die älteren Menschen, die einen schnellen, nahen Zugriff auf ihr Auto benötigen", heißt es in dem Schreiben. Und weiter: "Spurschließung und Umlegung im Bereich der Haderunstraße/ Waldwiesenstraße und Einmündung zur Autobahn A96 führt zu Stauzuständen zwischen diesem Bereich und dem Kreuzungsbereich Würmtalstraße/ Waldwiesenstraße. Verstärkt wird dies alles noch durch die kürzlich gebauten Bushaltestellen, die auf Grund der Bauausführung bei einem Halt des Busses den folgenden Verkehr zum "Stillstand" zwingen. Die Folge davon ist ein Stopp-and-Go, der zu vermehrter Luftverschmutzung führt und nicht zu der erwünschten Schadstoffverringerung."
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