Münchner Wochenanzeiger - Hier werden Sie gelesen
2 x pro Woche mit ca. 2 Millionen Zeitungen
Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
Unterkunft ist bereit
Flüchtlinge sollen in zwei Wochen am Stiftsbogen einziehen
Mehrere hundert Menschen aus Großhadern, darunter viele direkte Anwohner, nutzten am vergangenen Freitag bei einem Tag der offenen Tür die Gelegenheit, die neu errichtete Leichtbauhalle am Stiftsbogen zu besichtigen. Die Halle, in die 84 Flüchtlinge einziehen sollen, ist durch knapp mannshohe Raumteiler in Vier- und Zwei-Bett-Kojen unterteilt. Die Einrichtung, die für jeden Bewohner aus einem Bett und einem fest installierten Spind bestehen wird, fehlte beim Ortstermin noch.
Architekt Andreas Fritz, der beim Baureferat für die Aufstellung der Hallen verantwortlich ist, erläuterte den Besuchern die Bauteile und die Ausstattung. So besteht die Halle aus einem wärmegedämmten Boden sowie gedämmten Paneelen an den Seitenwänden. Über ein Gebläse und damit verbundene, perforierte Schläuche an der Decke wird die Heizluft im Raum verteilt. Die Halle ist winterfest und soll Schnee und Sturm standhalten.
Neben der Unterkunft zum Schlafen wurden eine Catering-Halle, die auch als Aufenthaltsraum dienen soll, sowie extra Sanitärcontainer und Verwaltungs- und Bürocontainer aufgestellt. Die Flüchtlinge haben außerdem auch die Möglichkeit, ihr Handy, das oft die einzige Kontaktmöglichkeit zu ihren Familienangehörigen in den Krisengebieten darstellt, aufzuladen.
Verein will für gutes Miteinander sorgen
Der Betreiber der Unterkunft ist das Wohnungsamt der Stadt München. Die Innere Mission übernimmt die Trägerschaft der Asylsozialberatung. Für ein gutes Zusammenleben von Flüchtlingen und Anwohnern will der Verein "Miteinander leben in Hadern e.V." sorgen, der Ende Oktober gegründet wurde. Er will die Menschen, die als Flüchtlinge nach Hadern kommen, begleiten und fördern. Während des Besichtigungstermins verteilten Mitglieder des Vereins Kärtchen, auf denen um Unterstützung gebeten wurde.
Wie Sebastian Ehnes vom Sozialreferat mitteilte, ist es noch nicht sicher, welche Nationalitäten in der Halle untergebracht werden, wie viele Leute beim ersten Schwung Mitte Februar kommen und ob vor allem Familien oder vorwiegend männliche oder weibliche Flüchtlinge, die alleine unterwegs sind, einziehen werden. Auch über die Dauer des Aufenthalts konnte er noch nichts Detailliertes sagen. Er betonte jedoch, dass eine Halle stets als Übergangslösung gedacht sei und die Flüchtlinge sobald als möglich auf feste Unterkünfte aufgeteilt werden sollen.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH