U6 soll bis 2020 nach Martinsried vorstoßen
Kabinett gibt grünes Licht für den letzten Kilometer zu den "Leuchttürmen"
Zur "Chefsache" wollte Ministerpräsident Horst Seehofer die Verlängerung der U6 nach Martinsried machen - das versprach er vor über drei Jahren bei der Grundsteinlegung für das "Biomedizinische Centrum" (BMC), als die Verhandlungen über das Verkehrsprojekt ins Stocken geraten waren. Der Campus Großhadern / Martinsried wächst um immer neue "Leuchtturmprojekte" von Weltrang, eine unkomplizierte Anbindung an das Münchner ÖPNV-Netz fehlt jedoch nach wie vor.
Nun hat das bayerische Kabinett vor den Feiertagen "Grünes Licht" für die Verlängerung der Münchner U-Bahnlinie U6 von Klinikum Großhadern um gut einen Kilometer nach Martinsried gegeben. Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann kann jetzt die Verträge zur Realisierung abschließen. Dazu gehört beispielsweise die Gründung einer Projektmanagementgesellschaft.
Baubeginn erst Ende 2016
Wie Herrmann erläuterte, umfasst das Projekt neben der eigentlichen U-Bahn-Anlage auch die Errichtung einer P+R-Anlage mit rund 100 Stellplätzen. "Die Vertragsverhandlungen sind jetzt abgeschlossen und werden derzeit in den kommunalen Gremien des Landkreises München und der Gemeinde Planegg behandelt", so Herrmann. "Unser derzeitiger Zeitplan sieht den Baubeginn für Ende 2016 und die Inbetriebnahme für Ende 2020 vor."
Die Gesamtkosten belaufen sich nach den Worten Herrmanns ohne die P+R-Anlage auf 73,5 Millionen Euro. 95 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten werden der Freistaat Bayern und der Bund übernehmen. Die Hälfte der nicht zuwendungsfähigen Kosten, dazu gehören beispielsweise die Planungskosten, trägt ebenfalls der Freistaat. "Die Verlängerung der U6 nach Martinsried ist uns gerade zur Anbindung des neuen BioMedical Centers der Ludwig-Maximilians-Universität besonders wichtig", begründete Herrmann die hohe Förderung. "Denn zu einem Hightech-Forschungsstandort gehört auch eine gute Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln."
Strecke wird einen Kilometer länger
Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle begrüßte ebenfalls das Projekt: "Der Campus Martinsried ist eine Erfolgsgeschichte. In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte in Großhadern und Martinsried mit Investitionen des Freistaats Bayern ein Wissenschaftscampus von Weltrang aufgebaut werden. Für eine sorgsame Fortentwicklung des Campus ist die Verlängerung der U6 bis nach Martinsried der entscheidende städteplanerische Schlüssel. Für die Studierenden und Beschäftigten am Campus Martinsried ist damit eine schnelle Anbindung an das Münchner Nahverkehrsnetz garantiert."
Staatssekretär Georg Eisenreich ergänzte: "Ich freue mich, dass der Weg frei ist für die Verlängerung der U6 von Großhadern nach Martinsried. Das ist eine ausgezeichnete Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und im Landkreis München. Der weiter wachsende High-Tech-Campus Martinsried-Großhadern wird davon sehr profitieren."
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