"Total lächerlich"
Bolzplatz am Stiftsbogen sorgt weiter für Ärger bei Nachbarn
Im Sommer hatten sich Anrainer rund um den Bolzplatz am Stiftsbogen wegen nächtlicher Ruhestörung an den Bezirksausschuss Hadern (BA 20) gewandt. Sie forderten einen Zaun um die Anlage, dessen Eingangstor am Abend abgesperrt werden kann. Das Stadtteilgremium sagte zu, das Anliegen an das zuständige Referat weiterzuleiten. Jetzt erkundigte sich eine Anwohnerin nach dem Ergebnis. Tatsächlich ist beim BA inzwischen ein Schreiben vom Baureferat Abteilung Gartenbau eingegangen, dessen Inhalt die Frau aber als "total lächerlich" empfand. Es wurde nämlich mitgeteilt, dass Kontrollen nach 20 Uhr stattgefunden hätten, und bei schönem Wetter drei bis fünf Kinder und Jugendliche anwesend gewesen seien. Diese habe man auf die Benutzungszeit bis 20 Uhr hingewiesen, worauf sie den Spielplatz verlassen hätten. Das Referat verwies darauf, dass jetzt in der kalten Jahreszeit, in der man sich nicht so gerne draußen treffe, die Lärmbelästigung wahrscheinlich sowieso gering sein werde und bot für das kommende Frühjahr wieder verstärkte Kontrollen an. "Die Kontrolle ist nicht um 22 Uhr, 24 Uhr oder 2 Uhr nachts da", meinte die Anwohnerin erbost. "Die nächtliche Ruhestörung ist bodenlos." Es gehe dabei nicht um die Kinder sondern um junge Leute, und man habe auch nichts dagegen, wenn auf dem Platz bis 20 oder 21 Uhr gespielt werde – aber nicht mitten in der Nacht. BA-Mitglied Franz Rudrich (CSU) sprach sich dafür aus, der Stadt mitzuteilen, dass es mit dem bisherigen Vorgehen nicht getan sei, und Renate Unterberg (Grüne) regte an, einen Vermittler von AKIM (Allparteiliches Konfliktmanagement in München) einzuschalten.
Umwidmung beantragt
Nicht einverstanden mit der Umwidmung eines Wohnhauses in der Kleinhaderner Straße zum Arbeiterwohnheim zeigten sich dessen Nachbarn in der Langbehnstraße. Arbeiter wohnten dort schon zwei oder drei Jahre, doch jetzt gebe es einen Bauantrag, der vom März datiert sei und den die umliegenden Anwohner erst im Oktober zu Gesicht bekommen hätten, erläuterten sie. Darin gehe es um den Ausbau von Dachgeschoss und Keller und damit die Aufstockung auf etwa 48 Plätze und eine endgültige Umwidmung. Die Nachbarn befürchten mehr Verkehr und mehr Lärm. Der Bezirksausschuss hat die Pläne inzwischen beim Referat für Stadtplanung und Bauordnung nochmal angefordert. Sie stehen auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung.
Zuschüsse aus dem Budget
Das Alten- und Servicezentrum Kleinhadern-Blumenau erhält für Druck und Design des Seniorenführers für Hadern 561,40 Euro vom Bezirksausschuss. Einstimmig wurde auch der Zuschuss von 1.057 Euro für einen Trommelworkshop in der Grundschule an der Großhaderner Straße beschlossen, der im kommenden Januar stattfinden und die Klassengemeinschaft festigen soll. Bei jeweils einer Gegenstimme wurde zudem den Anträgen des Geschichtsvereins Hadern über 782,86 Euro für die Anschaffung von Magnetrahmen und über 1144,22 Euro für die Beschaffung eines Planschranks stattgegeben.
Ortstermin sorgt für Ärger
Ein Ortstermin mit Stadträtin Evelyne Menges, an dem aus dem Bezirksauschuss nur der BA-Vorsitzende Johann Stadler (CSU), der selbst Stadtrat ist, und sein Sohn Matthias Stadler teilgenommen hatten, löste im Stadtteilparlament einen hitzigen Disput aus. Grund des Treffens war eine Spielflächenabgrenzung durch eine niedrige Hecke am Nothkaufplatz. Irmgard Hofmann (SPD) betonte, sie habe etwas dagegen, dass Stadträte untereinander etwas ausmachten. Frau Menges als Stadträtin meinte wohl, sie könne etwas am BA vorbei beschließen. "Das ist Machtmissbrauch." Renate Unterberg (Grüne) will sichergestellt haben, dass künftig alle Vor-Ort-Termine über die Geschäftsstelle laufen und so alle Mitglieder des Gremiums informiert werden. Johann Stadler gab sich kleinlaut. Er habe nicht soweit gedacht, sagte er. "Ich bin zitiert worden."
Nächste BA-Sitzung
Der Bezirksausschuss Hadern tagt wieder am Montag, 12. Dezember, im Nebenraum der Gaststätte Mehlfeld's (Guardinistr. 98a). Beginn ist um 19.30 Uhr.
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