Fast schon überhastet wirken einzelne Farbtupfen im abgebildeten "Loch1". Ein Regen von Pastelltönen prasselt auf die Bildfläche - und wird paradoxerweise von einem blauen Trichter durchkreuzt, unwirksam gemacht. (Bild: Gisela Aigner )
Fast schon überhastet wirken einzelne Farbtupfen im abgebildeten "Loch1". Ein Regen von Pastelltönen prasselt auf die Bildfläche - und wird paradoxerweise von einem blauen Trichter durchkreuzt, unwirksam gemacht. (Bild: Gisela Aigner )
Die Künstlerin Gisela Aigner präsentiert noch bis Montag, 6. Februar, erstmals eine Auswahl ihrer Bilder in der Galerie Guardini 90 an der Guardinistraße 90. Ihre Ausstellung "In Bewegung bleiben" ist montags bis freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet, donnerstags zusätzlich von 18 Uhr bis 20 Uhr. Die gezeigten Werke sind Einblick in aktuelle Themen und relevante Hauptarbeiten zugleich, sie beschäftigen sich mit dem Tanz der Farben und Formen.
Aigner begeisterte sich schon früh für Malerei. Am Anfang ihres Schaffens lagen abstrakte Ausdrucksweise und starke Farbsprache im Fokus. Im Laufe der künstlerischen Entwicklung hat die Künstlerin auch gegenständlich gearbeitet und Landschaftsmotive als Abbilder ihrer jeweiligen Stimmungslage geschaffen.
"In Bewegung bleiben" veranschaulicht Aigners Interpretation abstrakter Kunst, diese erscheint als dynamische Spielart der Farben und Formen – immer auf der Suche nach dem harmonischen Arrangement der Elemente. Die Bilder nehmen mit in eine Welt kontrastreicher Rundungen und diese umspielende Längen; eine Welt auseinander hervorgehender Farbplateaus und sich überlagernder Farbinseln. Die in den Werken verankerte Bewegung verleitet zu unbeschwertem Vergnügen. Das Auge flaniert an fließenden Formkanten und findet doch in überraschenden Konkretheiten Halt und Ruhepunkt. Grelle Farben und starke Kontraste geben einen spannungsgeladenen Pakt zwischen laut und leise, konkret und undefiniert, temporeich und ruhend, aber doch harmonisch.
Die Darstellungen haben meist florale oder organische Anklänge, Aigner experimentiert außerdem mit Kuben, Kreisen und Geraden sowie mit der Verteilung im gegebenen Raum des Gemäldes. Kontrastreiche Zusammenstellungen werden durch ihre zentrale Stellung im Besonderen hervorgehoben – abgemildert wird diese beinahe aggressive Expressivität mit Variationen des jeweiligen Motivs.
In der ausgestellten Auswahl zeigt sich eine Freude an Kontrasten, Kuriositäten und Ausdrucksformen. Expermientierlust spiegelt sich auch in unterschiedlichen Maltechniken; es finden sich Bilder in Acryl, Gouache, Öl oder Aquarell, aber auch Bleistift. Aigner zitiert berühmte Stilrichtungen der Malerei: Kubismus, Expressionismus, Pointillismus. Die Bilder der Künstlerin sind impulsiv und spielerisch, sie geht intuitiv vor.