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Sitzt ein Pfarrer im Container

Neues Spendenbehältnis der diakonia an der Reformations-Gedächtnis-Kirche

Der Container an der Reformations-Gedächtnis-Kirche ist aufgestellt und kann nun mit Spenden gefüllt werden. Darüber freuen sich (von links): Pfarrer Michael Trimborn, Helmut Räumer, Katja Ritter und Josef Stahuber (diakonia). (Bild: tab)

Eigentlich sollen in den Container ja Kleidungsstücke, Schuhe und andere gut erhaltene Textilien, doch an diesem Tag nahm erst einmal Michael Trimborn, Pfarrer der evangelischen Reformations-Gedächtnis-Kirche, in dem hellgrünen Behälter Platz. Lange saß er da nicht allein: Katja Ritter gesellte sich lachend zu ihm. Sie ist bei der diakonia zuständig für Vernetzung und Beratung sowie für Projekte. Das aktuelle Projekt nennt sich kurz "Sammelcontainer".

Kleider spenden – und damit Arbeitsplätze schaffen: Unter diesem Motto stellt die diakonia Container bereit, in denen die Spenden gesammelt werden können. Nun wurde bei der Reformations-Gedächntis-Kirche in der Holzapfelkreutherstraße direkt gegenüber der Wertstoffinsel ein neuer Standort eingerichtet. 2,20 Meter hoch, 1,14 Meter breit und 1,15 Meter tief, das sind die Maße des hellgrünen Containers. In der Sockelzonen zieren ihn Fotos von Personen, die farbenfrohe Second-Hand-Mode präsentieren.

Leerung mindestens einmal pro Woche

"Der Container wird mindestens einmal pro Woche von Mitarbeitern der diakonia geleert", sagt Katja Ritter. Dazu müsse kein großer Laster mit Kran ran, der den Container von oben öffnet. "Die Container werden vorne geöffnet und die Säcke und Tüten von unseren Mitarbeitern einzeln herausgeholt."Die Spenden werden dann in unser Zentrallager am Moosfeld gebracht, wo sie von rund 30 Mitarbeitern sortiert werden", erklärt Katja Ritter das Procedere. Von hier erfolge die Weiterleitung an die sieben hauseigenen Geschäfte der diakonia, in denen die Ware zu niedrigen Preisen verkauft werde, sowie an die Kleiderkammern der diakonia. Die Kleiderkammer-Teams, so Ritter, würden von ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt.

Kleidungsstücke, die von der diakonia nicht direkt verkauft oder an Bedürftige abgegeben werden können, gehen weiter an zwei vom Dachverband FairWertung genehmigte Partnerbetriebe, über die das Recycling von Textilien möglich ist.

Nur auf Kirchengrund

Der Container an der Reformations-Gedächtnis-Kirche ist der 28. Behälter dieser Art, den die diakonia im Stadtgebiet aufgestellt hat. Von Allach bis nach Thalkirchen-Obersendling finden sie sich. Wichtig dabei sei allerdings, dass sie nicht auf öffentlichem Grund, sondern auf Kirchengrund stünden, so Michael Trimborn. "Die diakonia wurde ja von der evangelischen Kirche gegründet." So achteten Katja Ritter und Michael Trimborn bei der Aufstellung darauf, dass die Vorschriften eingehalten wurden. "Es muss auch gewährleistet sein, dass die Bürger, die etwas spenden, beim Einwerfen nicht auf öffentlichem Grund stehen", ergänzte Katja Ritter.

An jedem Container befindet sich übrigens ein Plexiglas-Behälter mit Flyern der diakonia und des Dachverbands FairWertung. Außerdem führt ein QR-Code zum Thema "Sach- und Kleiderspenden" auf die Website der diakonia.

Über die diakonia

Die diakonia ist ein Beschäftigungs- und Integrationsbetrieb, der von der Inneren Mission und dem evangelisch-lutherischen Dekanat München getragen wird. Sie bietet rund 350 Menschen in schwierigen Lebenslagen oder mit anderen Beeinträchtigungen sinnvolle Tätigkeiten und Ausbildungsplätze und unterstützt nach Möglichkeit beim Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Zu den insgesamt acht Läden der diakonia zählt unter anderem das Kaufhaus in der Dachauer Str. 192. Auf über 1.200 Quadratmetern finden sich hier nicht nur Kleidung, sondern auch Möbel, Hausrat, Bücher, Spielwaren und vieles mehr. Weitere Infos gibt es unter www.diakonia.de im Internet.


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