Schüler zeigen Interesse an Politik
Juniorenwahlen im Erasmus-Grasser-Gymnasium
„Nein, nicht wir!!!“ Unter diesem Motto führten die Teilnehmer des P-Seminars Sozialkunde die Juniorwahlen des Erasmus-Grasser-Gymnasiums zur Land- und Bundestagswahl durch. Schüler, die freiwillig eine Woche vor Schulbeginn das Schulhaus betreten? Ja, denn die Schüler sind die Wähler von morgen! Plakate entwerfen, Ablaufpläne konstruieren und natürlich auch die Oberstufenbibliothek zum Wahllokal umfunktionieren, damit die Schüler freiwillig ihr Stimmrecht in großer Zahl wahrnehmen: Es gab es viel zu tun, bevor die eigentlichen Wahlen stattfinden konnten. Das Engagement der Seminarteilnehmer des P-Seminars Sozialkunde ist so ausgeprägt, dass bereits am ersten Schultag eine Ausstellung von Infoplakaten zu den aktuell kandidierenden Parteien die Aula des Erweiterungsbaus füllte und zum Lesen einlud. CDU, CSU, SPD, Die Linke, Die Günen, Piraten, FDP, Freie Wähler, AfD und Bayernpartei: Keine Partei kam zu kurz, jede hatte ihre eigene Aufstelltafel.
Am 13. September war es dann soweit, der Wahltag zur Landtagswahl stand an. Gewählt wurde traditionell mit Wahlbenachrichtigung, Wählerliste (Klassen 10 bis 12) und Wahlzettel. Also los: Wahlberechtigungsschein abgeben, Wahlzettel mitnehmen und ab in die Wahlkabinen. Danach den Zettel falten und in die Wahlurne des Teams „Wahldurchführung“ stecken. Währenddessen „entführte“ das Organisationsteam immer neue Klassen der Jahrgangsstufen zehn bis zwölf aus dem regulären Unterricht und so fand das Projekt immer mehr Begeisterung bei Schülern und Lehrern. Die Diskussionen über Parteien und Kandidaten nahmen minütlich zu. Nach einem Tag voller Organisationsstress konnte das Team, welches für die Auszählung der Stimmen zuständig war, loslegen.
Die Ergebnisse sahen dann folgendermaßen aus (Erststimmen / Zweitstimmen):
CSU: 26,47% / 26,47%
SPD: 19,70% / 19,11%
FDP: 5,00% / 7,05%
Grüne: 15,29% / 18,52%
Piraten: 10,29% /12,35%
BP: 9,11% / 6,40%
Sonstige: 11,7% / 7,36%.
Klar, dass die Wahlergebnisse der unter 18- jährigen Schüler im Verhältnis zu den normalen Wahlen ausgeglichener sind, allerdings eine eher leicht linke Tendenz aufweisen.Dennoch gibt es leichte Abweichungen innerhalb der einzelnen Jahrgangsstufen. Aber auch trotz der Differenzen zwischen den Jahrgangsstufen, der Juniorwahl und der echten Wahl lässt sich eines definitiv nicht bestreiten: Die Jugend zeigt sehr wohl Interesse an Politik.
In der darauffolgenden Woche fand dann am 18. und 19. September auch die Bundestagswahl als Juniorwahl am EGG statt. Diesmal bot sich aber auch die Möglichkeit, die Stimme per Online-Wahl direkt ins Zentrum nach Berlin zu schicken. Dabei entzündete sich durchaus auch eine Diskussion über die Problematik von Online-Wahlen. So wählten etwa ein Drittel der Schüler diese – moderne – Form der Partizipation.
Die Gesamtstimmenauszählung der Bundestagswahl ergab dann folgendes Ergebnis (Erststimmen / Zweitstimmen):
CSU: 33,70% / 26,10%
SPD: 21,50% / 18,30%
FDP: 2,50% / 3,80%
Grüne:18,00% / 21,60%
Linke: 4,80% / 4,60%
Piraten: 10,40% / 11,00%
NPD: 2,00% / 1,30%
ÖDP: 1,50% / 1,00%
BüSo: 0, 30 % / 2,80%
AfD: 3,00%
Tierschutzpartei: 2,50%
FW: 2,30%
Violette: 0,80%
MLDP: 0,50%
AfD: 2,50%
Die Frauen: 0,80%
FW: 1,80%
Partei der Vernunft: 0,80%.
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