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Robin Hood im Schilderwald

Mon-Theater zeigt eine vergnügliche Version der Räubergeschichte

Robin Hood (ganz rechts) und seine Räuberbande greifen an. (Bild: bb)

Von der Kirche seines Erbes beraubt, auf das er fest spekuliert hatte, weiß Robin Hood mit seinem Leben wenig anzufangen. Einen Beruf hat er nicht, die Schule hat er abgebrochen. Daher beschließt er, in Great Hadern eine Diebesbande zu gründen. Schon bald ist er umgeben von treuen Gesellen, die ihn allerdings erst mühsam davon überzeugen müssen, den Armen das zu geben, was er den Reichen geraubt hat...

"Keiner spielt den Baum!"

Das Mon-Theater, die inklusive Theatergruppe der Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein in der Heiglhofstraße, bringt frischen Wind in die Geschichte vom "edlen Räuber". Florian Perfler, Laura Kupzog und Arne Schiestel, die für die Inszenierung verantwortlich zeichnen, haben die Geschichte entkernt und neu aufgepolstert, mit frechen Sprüchen garniert und sich die eine oder andere literarische Figur, wie etwa Wilhelm Tell oder Legolas aus dem "Herr der Ringe" ausgeliehen. Entstanden ist ein knapp einstündiges höchst vergnügliches Potpourri, das bei der Premiere für viele Lacher und langanhaltenden Applaus des Publikums sorgte.

Da das Mon-Theater in diesem Schuljahr sehr viele Anmeldungen hatte, habe man diesmal die Gruppe geteilt und als erstes das Robin-Hood-Stück mit den Schülerinnen und Schülern aus den 3. und 4. Klassen erarbeitet, berichtet Florian Perfler, der bereits seit 2004 die sich jedes Jahr zu Schuljahresbeginn neu formierende Theatergruppe betreut. 25 Kinder haben kleinere und größere Rollen in dem Stück übernommen und sind mit Feuereifer und sichtlicher Spielfreude dabei. Ein fester Grundsatz des Mon-Theaters lautet: "Keiner spielt den Baum!" Das heißt: Alle Mitspieler übernehmen einen aktiven Part. "Die Kinder dürfen sich wünschen, was sie spielen", erklärt Florian Perfler. Natürlich müsse man schauen, was sich die Einzelnen zutrauen. "Die Rolle muss passen", setzt er hinzu. So ist die Räuberbande ziemlich üppig geraten, der fiese Sheriff hat gleich drei Hilfsheriffs und Lady Marian wird von zwei Zofen begleitet, wovon die eine haarsträubende Flötenmusik zum Besten gibt. Bauern, Nonnen, Mönche, ein Abt, König Richard, ein Preisrichter und ein Immobilienhai komplettieren die Besetzungsliste.

Nach dem Stück ist vor dem Stück

Einer pfiffigen Idee ist auch das sehr spartanische Bühnenbild entsprungen. Mangels großer Sprünge, die bei der Ausstattung getätigt werden können, wurde ein Schilderwald gebastelt. Zuerst waren es nur Stangen mit grünen Köpfen, die die Zuschauer zu sehen bekamen. Dann wurde die Deko stückchenweise umgedreht und die Räuber waren umgeben von markigen Parolen.

Nach den schulinternen Aufführungen geht es für Florian Perfler gleich mit einem neuen Stück weiter, das im Sommer gezeigt werden soll. Diesmal sind es Mädchen und Jungen aus den 5. bis 8. Klassen, die miteinander proben und die dann sicher ebenfalls vom Theaterfieber ergriffen werden.

Und einen offiziellen Paten hat das Mon-Theater auch gefunden. Schauspielerin und Kabarettistin Christine Eixenberger hat den Part übernommen und 2.500 Euro für die Theaterarbeit gespendet. Bei den Proben will sie eventuell auch mal vorbeischauen.


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