„Probleme lösen“
CSU will mit den Bürgern Schwerpunkte setzen
Die nicht optimale Ampelschaltung an der Kreuzung ums Eck oder mit Anhängern zugeparkte Straßen beschäftigen die Bürger vor Ort ebenso wie die "großen" Themen Krieg und Energiekosten oder die Frage, wie man in einer Stadt wie München sein Leben finanzieren kann. Der CSU-Vorsitzende Georg Eisenreich sagt: „Die Bürger erwarten von der Politik, dass sie bestehende Probleme löst oder zumindest verkleinert - nicht, dass sie sie auch noch vergrößert. Die Entscheidung von Rot-Grün in Berlin, die Kernkraftwerke im nächsten April zu stoppen, vergrößert unser Stromproblem. Das ist ein schwerer Fehler.“
Einen ganzen Nachmittag lang hat die CSU daher entscheidende Stellen im Viertel mit Anwohnern angesehen und am Abend mit Bürgern intensiv über die großen und kleinen Haderner Themen diskutiert. Unter dem Titel „Viertel vor! Die Stadtvierteltour der CSU“ ist die CSU bei diesen ausgedehnten Rundgängen in jedem einzelnen der 25 Münchner Stadtteile vor Ort. „Wir möchten die Fragen, die Probleme und die Ideen der Bürgerschaft in unsere Arbeit auf alle politischen Ebenen mitnehmen!“, erklärt Georg Eisenreich die Touren, „wir nehmen uns für die Bürgerinnen und Bürger Zeit und hören zu.“
"Lichtblick" neben "Riesenversagen"
Beeindruckt zeigte sich die CSU von sozialen Einrichtungen wie dem Familienzentrum Hadern-Blumenau und dem Haderner Herz in der Ludlstraße. Menschen aus 65 Nationen besuchen das Familienzentrum, berichtete Vorsitzende Andrea Streifeneder. Für viele ist es die erste Anlaufstelle im Viertel; gerade Familien aus der Ukraine konnte das Team in den letzten Monaten mit den wichtigsten Alltagsdingen unter die Arme greifen.
Nicht alle Eltern können ihre Kinder so fördern, wie sie es gerne möchten: "Wir möchten Kinder möglichst früh fördern", erzählt Jochen Sahm vom Haderner Herz. Er freut sich über die Kinder, denen es so gelingt, ihren Weg zu finden. Aber auch für Senioren und alle Anwohner bietet das Haderner Herz Treffpunkte, um sich in eine Gemeinschaft einzubringen. Für Stadträtin Veronika Mirlach sind solche Einrichtungen ein "Lichtblick", während andere Stellen sich zu wenig kümmern: Die nahe Kita etwa kann nicht eröffnet werden, weil die Stadt die Trägerschaft nicht rechtzeitig organisieren konnte. "Das ist ein Riesenversagen der Stadt, das die Eltern vor große Probleme stellt", klagt Stadtrat Matthias Stadler.
"Wir werden uns damit beschäftigen"
"Wir müssen die Stadt zusammenhalten und den sozialen Frieden bewahren - gerade in diesen schwierigen Zeiten", bekräftigt CSU-Vorsitzender und Landtagsabgeordneter Eisenreich. Dazu tragen auch Sportvereine wie die FTM Blumenau bei. "Auch wir leisten soziale Arbeit", erläutert Christine Rygol von der FTM, die allerdings wegen der Sanierung der Turnhallen der Guardinischule vor großen Schwierigkeiten steht. Während der Baumaßnahmen dürfen die FTM-Kinder die Hallen am Nachmittag nicht nutzen - die Schulkinder am Vormitttag hingegen schon. "Das ist absurd, ein Schildbürgerstreich", meint CSU-Fraktionsvorsitzender Manuel Pretzl, "das kann man nicht durchgehen lassen." Entweder sei die Halle für alle Kinder gefährlich oder für alle ungefährlich. "Wir machen zügig etwas dazu!", verspricht er.
Dass es nicht einfach ist, verschiedene Wünsche zusammenzubringen, zeigt sich auch Rand der Stadt: Joachim Bender vom Grünzug-Netzwerk erläutert, wie sich Anwohner gegen einen Kiesabbau am Lochhamer Wald stemmen. "Für lange Zeit würde hier der Wald zerstört", fürchten die Bürger. "Es ist wichtig, das aus erster Hand zu hören", findet Eisenreich, "wir werden uns intensiv damit beschäftigen."
Große Veränderungen stehen auch am LMU-Klinikum Großhadern an, das bis zum Jahr 2055 vollständig erneut wird. Damit für die Anwohnern kein neuer Parkdruck entsteht, wird zuerst das Parkhaus mit 1.800 Plätzen gebaut. Das erste medizinische Gebäude wird das Neue Hauner sein. Prof. Markus Lerch hofft, dass der erste Spatenstich im kommenden Frühjahr erfolgen kann. Nicht einfach ist die Planung der Baumaßnahmen im laufenden Betrieb und beim teils gleichzeitigen Bau der U6-Verlängerung nebenan. Mühen und Kosten lohnen sich, sind die Mediziner überzeugt: Hauptziel sei nicht eine höhere Bettenzahl, sondern eine entscheidende Verbesserung der Patientenversorgung, so Lerch.
"Keinen aus den Augen verlieren"
Eine bessere Versorgung mahnen die Bürger auch im Schulbereich an. Es gebe zu wenig Lehrer, zu viel marode Schulen. „Bildung hat höchste Priorität bei uns“, betont Eisenreich und erinnert daran, wie der für die Schulbauten zuständige Stadtrat das mit 14 Milliarden Euro größte europäische Schulbauprogramm beschlossen hatte, als dort die CSU mit in der Stadtregierung war. Rot-Grün habe dieses Programm nach der Wahl sofort gestreckt: "Das bedeutet, dass Schulkinder noch länger in Container sitzen werden", beklagt Manuel Pretzl. "Die Stadt spart bei unseren Kindern und gibt das Geld lieber für ideologische, unsinnige Radlprojekte aus", kritisiert er. Die CSU setze andere Schwerpunkte.
"Wir dürfen keine Gruppe aus den Augen verlieren", mahnt Georg Eisenreich, "ich danke allen, die mithelfen, dass wir in einer lebenswerten und solidarischen Stadt leben." Dass dieser Zusammenhalt in Hadern besonders stark ist, erlebt er jeden Tag: "Ich wohne wahnsinnig gerne hier", freut sich Eisenreich.
Mit den Bürgern im Gespräch
Zur Stadtteiltour luden ein:
MdL Georg Eisenreich, Vorsitzender der CSU München und bayerischer Justizminister
Manuel Pretzl, Fraktionsvorsitzender der CSU im Stadtrat
Veronika Mirlach, Stadträtin
Matthias Stadler, Stadtrat
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