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Kleine Gärten

Grabbepflanzung kann eine echte Herausforderung sein

Farbenfroh wie eine Sommerwiese: Stiefmütterchen. Im Frühjahr gepflanzt, blühen sie bis in den Sommer hinein. (Bild: tab)

Ein Grab ist letzte Ruhestätte und ein Ort der Erinnerung, des Zwiegesprächs gleichermaßen. Es ist lange über den Tod eines Angehörigen hinaus ein Platz der Lebenden. Ein Ort, an dem die Familie und Freunde zusammen-kommen in Gedenken an einen lieben Verstorbenen. Und ein Grab ist Ausdruck für eine enge Verbindung zum Verstorbenen. Mit einer liebevollen Bepflanzung drücken die Hinterbliebenen ihre Wertschätzung aus. Gräber sind wie kleine Gärten. Doch die Grabgestaltung ist oftmals eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Dinge wie Lichtbedingungen und Bodenbeschaffenheit müssen berücksichtigt werden.

Pflanzen fürs Extreme

"Die Blume ist für die meisten Hinterbliebenen das Wichtigste am Grab." Dietmar Freihalter weiß, wovon er spricht. Der Leiter der Friedhofsgärtnerei Kiefl am Lorettoplatz gleich beim Waldfriedhof kennt die Wünsche der Kunden. Vier bis sechs Bepflanzungen bietet die Friedhofsgärtnerei pro Jahr an. Der Waldfriedhof ist dabei eine besondere Herausforderung. "Wir haben es hier mit einer intensiv schattigen Situation zu tun", sagt Dietmar Freihalter. Oftmals sei es sehr nass. "Es wächst alles, aber es blüht nicht so gut im Schatten oder auch überhaupt nicht." Wichtig sei es, mit den Kunden darüber zu reden. "Wir sagen ihnen, was geht und was nicht geht." Für Extremsituationen wie im Waldfriedhof sei bei den Gehölzen die Eibe gut geeignet. Auch die Golderdbeere biete sich an. "Das ist ein Bodendecker, der im Schatten wächst", so Dietmar Freihalter.

Schattige Plätze und einen feuchten Boden mag auch das Tränende Herz, das zu den Stauden gehört und einmal im Jahr in der Regel rosafarben oder weiß blüht. Auf Farben müssen also auch schattige Gräber nicht verzichten. Nichts für eine intensive Schattenlage mit Staunässe ist hingegen der Cotoneaster. Denn hier gilt: je sonniger der Platz, desto größer die Blütenpracht. Mit trockenen Extremsituationen kommt der Cotoneaster besser zurecht als mit nassen. Ende Mai verblühen nun die letzten Frühlingsboten wie Primeln. Es wird Zeit für die Sommerpflanzung. Doch nicht jede Sommerblume liebt einen komplett sonnigen Standort. Gerade für schattige Bereiche eignen sich Fuchsien oder Fleißige Lieschen.

Service vom Profi

Es gibt viele Gründe, warum Angehörige ein Grab nicht oder nicht mehr selbst bepflanzen können, etwa der Umzug an einen anderen Ort, die Alltagsbelastung durch Familie und Arbeit oder aber eine eingeschränkte Gesundheit. Wem Pflanzen, Unkraut jäten und Gießen zu schwer fallen, kann diese Arbeiten durch den Dauergrabpflege-Service von einem Friedhofsgärtner ausführen lassen. Dabei führt der Friedhofsgärtner über eine festgelegte Anzahl von Jahren die Bepflanzung und Pflege des Grabes nach den Wünschen der Kunden aus. Der Auftraggeber erhält dabei keine jährlichen Rechnungen von seinem Gärtner, sondern lässt sich für den gesamten Pflegezeitraum ein Angebot von seinem Friedhofsgärtner erstellen. Der Gesamtbetrag wird nach Vertragsabschluss an die TBF Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner mbH gezahlt. In der Geschäftsstelle der TBF in München beraten die Mitarbeiter die Kunden und Gärtner und verwalten die Dauergrabpflegeverträge. Das zu Vertragsbeginn eingezahlte Geld wird durch die TBF treuhänderisch verwaltet und entsprechend der durchgeführten Leistung an die Gärtner ausgezahlt. Die TBF garantiert die vertraglich festgelegten Pflanz- und Pflegeleistungen bis zum Vertragsende. Speziell ausgebildete Grabkontrolleure kontrollieren bayernweit den vertragsgemäßen Zustand der Gräber. Der Kunde kann im Treuhandvertrag selbst bestimmen, welche Arbeiten in welchem Umfang wie oft ausgeführt werden sollen.

Auch die Friedhofsgärtnerei Kiefl ist ein Vertragsbetrieb der TBF und bietet den Service Dauergrabpflege an. Daneben besteht die Möglichkeit, eine Jahresgrabpflege in Anspruch zu nehmen. Die Leistungen werden dabei mit dem Friedhofsgärtner vereinbart, die Vertragsdauer beträgt ein Jahr und kann in einen Dauergrabpflegevertrag umgewandelt werden. Und schließlich gibt es auch die Grabpflegevorsorge, bei der ein Mensch zu Lebzeiten selbst entscheidet, wie und wie lange sein Grab bepflanzt und gepflegt werden soll. Der Vertrag tritt mit dem Tod in Kraft.

Über die TBF

Die TBF Treuhandgesellschaft bayerischer Friedhofsgärtner mbH ist ein Tochterunternehmen des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes e.V. Sie wurde im Jahr 1969 gegründet. Heute gehören der Treuhandgesellschaft rund 400 Vertragsbetriebe bayernweit an. Die Betriebe gestalten und pflegen in allen Teilen Bayerns Gräber im Rahmen von Dauergrabpflegeverträgen der TBF.

Weitere Infos unter www.dauergrabpflege-bayern.de und www.kiefl.de im Internet.

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