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Keine Aufreger

Rund 250 Personen kamen zur Haderner Bürgerversammlung

Im Stiftsbogen sollen nicht nur Schilder an die Tempo 30-Zone erinnern, sondern bald auch Fahrbahnmarkierungen. Ein entsprechender Antrag wurde auf der Bürgerversammlung Hadern beschlossen. (Bild: sb)

Aktuell gibt es wenig, worüber sich die Bürger in Hadern aufregen. Diesen Eindruck zumindest erweckte die Bürgerversammlung für den 20. Stadtbezirk. Rund 250 Haderner kamen in den großen Hörsaal der Ludwig-Maximilians-Universität in Haus F an der Butenandtstraße. Der Veranstaltungsort war heuer nicht die Canisiusschule. Man habe einen größeren Saal gesucht, „weil die Bürgerversammlung im vergangenen Jahr wegen Überfüllung geschlossen werden musste“, erklärte Stadträtin Evelyne Menges (CSU), die die Veranstaltung leitete.

„Ich denke, diese Veranstaltung und viele andere im laufenden Jahr in Hadern haben bewiesen, dass wir ein sehr attraktiver Stadtteil sind, sehr viele Vereinsaktivitäten haben und eigentlich fast wie auf dem Dorf leben“, betonte Johann Stadler, der Vorsitzende des Bezirksausschusses Hadern (BA 20). „Hadern ist ein liebens- und lebenswerter Stadtteil.“ Der CSU-Stadtrat machte in seinem Überblick aber auch auf die Probleme im Stadtviertel aufmerksam: den Parkdruck, die Nachverdichtung oder die Lärmbelastung durch die A96.

Umgestaltung Canisiusplatz

Auch die Umgestaltung des Canisiusplatzes sprach der BA-Vorsitzende an. Hierzu wird es am Donnerstag, 24. November, um 19 Uhr eine Veranstaltung mit Bürgerbeteilung in der Sporthalle der Grundschule am Canisiusplatz geben. „Die Bürger können ihre Wünsche und Anregungen einbringen“, erklärte Johann Stadler. Absicht des BA 20 sei es unter anderem, zumindest Parkplätze an den Stirnseiten des neuen Platzes zu schaffen, da die Canisiusschule keine eigenen Parkplätz hat.

Auf der Bürgerversammlung wurden insgesamt sieben Anträge mehrheitlich angenommen. Zum Beispiel soll die Beleuchtung an der Ecke Ludl-/Menaristraße verbessert werden und an der U-Bahnstation „Haderner Stern“ soll der provisorische Teerbelag ausgebessert und „wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden“, wie die Antragstellerin erklärte. Aktuell „ist das eine krasse Verunstaltung der Fläche!“ Des Weiteren wurden Anträge angenommen, in denen zum einen ein absolutes Halteverbot in der Franz-Kendler-Straße und ein Parkverbot an der Einmündung der Eichen- in die Würmtalstraße gefordert wurden.

„Im Stiftsbogen gibt es die meisten Verkehrskontrollen“

Und auch der Stiftsbogen war heuer wieder Thema. In den letzten 30 Jahren habe der Verkehr hier stark zugenommen, erklärte ein Anrainer. „Der Stiftsbogen ist eine der längsten Straßen in Hadern. Kaum jemand hält sich an Tempo 30“, so der Mann weiter. „Dass es bisher noch keinen Unfall gegeben hat, grenzt an ein Wunder.“ Er forderte daher in seinem Antrag, dass auf der Fahrbahn Asphaltfolien aufgetragen werden, die an Tempo 30 erinnern. Der Antrag wurde zwar mehrheitlich angenommen, Stefan Schmidt vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) machte allerdings wenig Hoffnung auf Umsetzung. „Der Stiftsbogen ist die am meisten gemessene Straße in Hadern. Wir wissen, dass sie stark befahren ist.“ Im vergangenen Jahr habe es 35 Geschwindigkeitskontrollen gegeben. „Die Beanstandungsquote lag bei 13,8 Prozent.“ In diesem Jahr sei bereits schon 26 Mal kontrolliert worden. Hier liege die Beanstandungsquote bei 12,6 Prozent. „Es gibt einen Stadtratsbeschluss, dass es in Tempo 30-Zonen erst bei einer Beanstandungsquote ab 20 Prozent möglich ist, eine solche Fahrbahnmarkierung anzubringen“, so Stefan Schmidt.

Sicheres Viertel

Peter Gloël, der Leiter der Polizeiinspektion Laim (PI 41), betonte in seinem Verkehrs- und Sicherheitsbericht zudem, dass man in Hadern besonders sicher leben kann. Die Raubstraftaten bewegen sich nach wie vor auf einem niedrigen Niveau.  „Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist weiterhin rückläufig“, erklärte der Erste Polizeihauptkommissar. Während es seinen Angaben zufolge im Bereich der Unfälle unter Alkoholeinfluss zu einem deutlichen Rückgang kam, habe es bei den Unfällen unter Drogeneinfluss „leider eine augenfällige Steigerung“ gegeben. „Bedauerlicherweise ist die Zahl der Schulwegunfälle erheblich gestiegen. So kam es in Hadern seit der letzten Bürgerversammlung zu acht Unfällen.“ Zum Vergleich: im Vorjahr waren es zwei.

Eine Sache beschäftigt die Polizei dennoch sehr intensiv: die Trickbetrügereien – bekannt vor allem als „Enkeltrick“ oder „Bekanntentrick“, die oftmals auf ältere Personen abzielen. „Seit 2016 geben sich diese Betrüger nun vermehrt auch als falsche Polizei- oder Kriminalbeamte aus, um sich so das Vertrauen zu erschleichen“, warnte Peter Gloël.


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