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"Ich bin bereit!"

Josef Schmid will jedes Jahr 10.000 neue Wohnungen schaffen

“Ich habe nur gute Erinnerungen an Hadern - fast”, erzählte Josef Schmid, OB-Kandidat der CSU, beim Haderner Dorffest. Glücklicherweise liegen die wenigen schlechten Erinnerungen ganz weit zurück: Vor 30 Jahren spielte Schmid für Allach Handball - “und gegen Hadern haben wir immer verloren.” Jetzt will man gemeinsam gewinnen: “Das Rennen in München ist offen”, strotzt die CSU vor Zuversicht, “und das ist dein Verdienst”, würdigte MdL Georg Eisenreich den Einsatz ihres Kandidaten. “Im nächsten Jahr heißt der Oberbürgermeister Josef Schmid!”

Bezahlbarer Wohnraum fehlt

Nach 23 Jahren an der Macht werden die Fehler von Rot-Grün in München immer deutlicher, meinte Georg Eisenreich: Bezahlbarer Wohnraum fehle - und wenn etwas gebaut wird, komme etwas Scheußliches dabei heraus. Der Mangel an Wohnungen dürfe aber nicht dazu führen, dass man die Stadt zubetoniere, so Eisenreich. Das gelte auch für den Münchner Süden (hier schwelt der Streit um “Wohntürme” auf dem EON-Gelände): Der dürfe kein zweites Neuperlach werden.  Als Schande bezeichnete es Eisenreich, dass so viele Schulen in München sanierungsbedürftig sind: “Das ist für Ude kein gutes Zeugnis, um in Bayern gute Politik zu machen!”
“Es muss Schluss sein mit der rot-grünen Arroganz”, so Eisenreich, “wir brauchen einen Wechsel in München, damit es München weiter gut geht!”

Bayern brauche einen solchen Wechsel hingegen mitnichten: “Wir machen seit acht Jahren keinen Cent neue Schulden und werden das erste Land sein, das seine Altschulden abbaut!” Eine solch solide Haushaltspolitik zahle sich für alle aus: “Nur so sind Investitionen in die Energiewende und in die Bildung möglich”, meinte Eisenreich und nannte als Beispiele kleine Klassen und den Ausbau der Ganztagesangebote. Dass Bayern so gut dastehe, sei indes nicht gottgegeben, sondern das Verdienst fleißiger Menschen - “und ein bisschen auch das der Politik”.

Bauen, ohne die Heimat zu zerstören

“Es lohnt sich, für den Wechsel zu arbeiten”, bekräftigte Josef Schmid. Auch er beklagte, dass sich immer weniger Menschen München leisten können. Rot-Grün habe das selbstgesteckte Ziel, 7.000 Wohnungen jährlich zu bauen, verfehlt, erinnerte Schmid und hält dagegen: “Wir müssen jedes Jahr 10.000 Wohnungen fertigstellen!” Das sei auch machbar, “ohne dass unsere Heimat ihren Charakter verliert”, ohne dass man die Gartenstädte antastet und ohne dass man immer die gleichen monotonen Riegel baut.

Schmid will vor allem Industriebrachen und Kasernengelände für den Wohnungsbau nutzen und Verkehrsflächen (wie die A 96) überbauen. Damit griff er den Vorschlag der Bürgerinitiative auf, einen Deckel über die A 96 zu legen und damit nicht nur den Lärmschutz zu verbessern, sondern zugleich neue Flächen für Wohnungen über der Autobahn zu schaffen. “Ich werde es angehen, dass die Menschen an dieser Autobahn wieder ruhiger leben können!” versprach Schmid. Weil es in München keinen Platz mehr gebe, an dem Neubebauung ohne Konflikte möglich sei, sprach sich der OB-Kandidat dafür aus, “in Streitfällen immer zugunsten der Kinder zu entscheiden” und den Kita-Plätzen Vorfahrt einzuräumen. Wie Eisenreich kritisierte er den Sanierungsstau bei den Münchner Schulen; da die Stadt für die Schulgebäude zuständig ist, zähle dies zu den Versäumnissen, die Rot-Grün anzurechnen seien.

“Rot-Grün muss die Rechnung für 23 Jahre Versäumnisse bekommen”, zeigte sich Josef Schmid kämpferisch, “die Menschen wollen frischen Wind. Ich bin bereit!”

"Bullerbü"-Seele nicht verloren

“In Hadern ist geglückt, was man immer München nachsagt: die Dörflichkeit zu bewahren”, ergänzte MdB Peter Gauweiler. Deswegen sei Großhadern das schönste Viertel des ohnehin schönen Münchens. “Wenn wir als Kinder zwischen Heiglhofstraße, Haderner Kino und dem Alpenblick hin- und hergekreuzt sind, fühlten wir uns wie die Kinder von Bullerbü“, erinnerte sich Gauweiler. Er sei dankbar, dass dieser Charakter erhalten wurde: “Wir fühlen uns eben nicht wie in einer grenzenlos wachsenden Megalopolis!” Zugleich sei Hadern “ultramodern” als medizinische und biotechnologische Ideenschmiede für ganz Europa. “Diese eigentümliche Mischung müssen wir verteidigen!”

"Demokratischer Quantensprung"

Für Gauweiler sind die kleinen demokratischen Einheiten Gegengewichte zu den “globalisierenden Superzentralen”. Diese Kleinteiligkeit sei ein Wert. “Aber unsere Bevölkerung wird fremdem Willen untergeordnet”, beklagte er und forderte den Bürgerentscheid auf allen Ebenen nach dem Vorbild der Schweiz. “Auch wenn ich in der CSU bleibe, bis ich sterbe: Parteien sind nicht alles”, meinte Gauweiler, “der größere Wert ist das Volk und die freie Selbstbestimmung.” Wenn bei der Landtagswahl zugleich über eine Änderung der bayerischen Verfassung abgestimmt werde, die eine Mitsprache des Volkes bei Kompetenzabgaben an die EU ermöglichen soll, könne dies ein “Quantensprung in der demokratischen Entwicklung in Bayern” werden.


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