Wochenanzeiger München Wir sind Ihr Wochenblatt für München und Umland

Gemeinsam für den Frieden in Zeiten des Krieges

Internationale Jugendgruppe pflegt Kriegsgräber

Die internationalen Jugendgruppe bei der kritischen Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen der Kriegstoten auf der Kriegsgräberstätte Waldfriedhof. (Bild: Volksbund)

Unter dem Motto „Gemeinsam für den Frieden“ reisen Anfang August 25 junge Menschen aus zehn Nationen Europas nach München, um an der Internationalen Jugendbegegnung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge teilzunehmen. Diese findet vom 1. bis 14. August in München statt und ist eine von ca. 40 Jugendbegegnungen des Volksbundes weltweit.

Ziel dieser besonderen Sommercamps ist gelebte Völkerverständigung und die Auseinandersetzung mit den Folgen von Krieg und Gewaltherrschaft auf den Kriegsgräberstätten des Volksbundes. Neben der historischen Auseinandersetzung mit Einzelschicksalen des 1. und 2. Weltkrieges legen die internationalen Teilnehmenden auch aktiv Hand an und helfen bei der Pflege der Kriegsgräberstätte am Waldfriedhof (Tischlerstraße). Gemeinsam beschriften sie beispielsweise die Grabsteine der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft nach, um diese als Mahnmale für den Frieden und als Lernorte der Geschichte zu erhalten. Durch ihr persönliches Engagement leisten die jungen Menschen einen wichtigen Beitrag gegen das Vergessen und für ein friedliches Miteinander in Europa.

Frieden ist zerbrechlich

Diese Erinnerungsarbeit mit jungen Menschen weltweit hat seit dem 24. Februar dieses Jahres ein neues, ein stärkeres Gewicht und eine größere Bedeutung denn je erhalten. Der völkerrechtwidrige Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat alles verändert. Die jüngsten Ereignisse aber auch die Kriegsgräberstätten führen uns vor Augen, wie zerbrechlich der Frieden ist. Deshalb wollen die Teilnehmenden gerade in Zeiten des Krieges im Rahmen der Internationalen Jugendbegegnung ein Zeichen setzen und lernen, für den Frieden einzustehen.

Im Rahmen des breit angelegten Bildungsprogramms werden neben Kriegsgräberstätten auch das NS-Dokumentationszentrum und die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht. Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte kommen aber natürlich auch Freizeit und Kultur nicht zu kurz. Auf dem bunten Freizeitprogramm stehen eine Stadtbesichtigung in München, eine Exkursion nach Neuschwanstein, in die Bergwelt des Allgäu und ein bayerischer Tanzkurs mit dem Trachtenverein Dießen.

Gräber pflegen, Vermisste bergen

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zu etwa 70 % aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Im Auftrag der Bundesregierung ist er für die Pflege von 832 Kriegsgräberstätten mit 2,8 Millionen Kriegstoten in 46 Staaten weltweit verantwortlich. Neben seiner Pflegetätigkeit kann der Volksbund bis heute jährlich noch ca. 20.000 Vermisste der beiden Weltkriege bergen und die Angehörigen benachrichtigen, für deren Betreuung er ebenfalls zuständig ist. Als einzige Kriegsgräberorganisation weltweit verfügt der Volksbund bereits seit 1953 über eine eigene Jugend-, Schul- und Bildungsarbeit in deren Rahmen er Projekte mit jungen Menschen aus der ganzen Welt auf Kriegsgräberstätten durchführt, um diese als Lernorte der Geschichte und Mahnmale für den Frieden zu nutzen.

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten finden Sie unter www.volksbund.de

Startseite Anzeige aufgeben Zeitung online lesen Jobs Kontakt Facebook Anfahrt