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Gemeinsam für den Frieden

Junge Menschen pflegen Kriegsgräber

Junge Leute pflegen die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf dem Waldfriedhof. (Bild: Volksbund)

Vom 9. bis 16. August findet die Jugendbegegnung München des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Landesverband Bayern, statt. Das Projekt steht unter dem Motto „Gemeinsam für den Frieden“.

Als spendenbasierte Organisation spürt auch der Volksbund die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Insbesondere der Bereich der friedenspädagogischen Jugend-, Schul- und Bildungsarbeit kam kurzzeitig fast zum Erliegen und muss weiterhin mit großen Einschränkungen kämpfen. Ursprünglich waren für dieses Jahr mehr als 30 Internationale Jugendbegegnungen weltweit geplant, von denen die meisten abgesagt werden mussten. Doch dank der gemeinsamen Anstrengungen von Ehren- und Hauptamt, die Strukturen der Workcamps an die neuen, sich stetig ändernden Vorgaben anzupassen, konnte man zumindest die Durchführung von zehn innerdeutschen Jugendbegegnungen erreichen.

Neun junge Menschen setzen ein Zeichen

Hierzu gehört auch die (sonst internationale) Jugendbegegnung München, die in verkleinerter und verkürzter Form derzeit stattfindet. Untergebracht sind die Teilnehmenden wie üblich im MTV-Jugendhaus in Dießen, direkt am Ammersee. Neun junge Menschen aus ganz Deutschland kommen zusammen, um einander kennenzulernen, sich mit der Geschichte der beiden Weltkriege und der NS-Zeit auseinanderzusetzen und um die Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf der Kriegsgräberstätte im Münchner Waldfriedhof zu pflegen. Hierdurch setzen sie ein gemeinsames Zeichen gegen das Vergessen und für Demokratie und Völkerverständigung. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmer eine historisch-politische Bildung durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit Europas und eigenen Eindrücken bei der Beschäftigung mit Einzelschicksalen.

Im Rahmen dieses Bildungsprogramms werden zum Beispiel auch das NS-Dokumentationszentrum und die KZ-Gedenkstätte Dachau besucht. Das Projekt steht vor allem im Zeichen der Begegnung und des Lernens aus der Geschichte. Denn in Zeiten zunehmender internationaler Konflikte und des wiedererstarkenden Nationalismus in Europa hat die mahnende Friedensarbeit des Volksbundes nichts an ihrer Aktualität verloren.

Gedenken am Donnerstag

Neben der Auseinandersetzung mit der Geschichte kommen aber natürlich auch Freizeit und Kultur nicht zu kurz. Auf dem bunten Freizeitprogramm stehen eine Stadtbesichtigung in München, eine Exkursion nach Neuschwanstein, in die Bergwelt des Allgäu und ein Besuch der Allianz Arena.

Als Höhepunkt der Jugendbegegnung findet am Donnerstag, 13. August, um 12 Uhr auf der Kriegsgräberstätte im Waldfriedhof (Tischlerstraße) eine Gedenkveranstaltung statt, die durch die Teilnehmer gestaltet wird. Unter den geladenen Gästen werden auch hochrangige Vertreter aus Gesellschaft und Politik sowie des Konsularischen Korps sein. Maximilian Fügen (Bildungsreferent / Volksbund).


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