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Eine "absolute Entwicklungschance"

Baubeginn für die Erweiterung des kbo-Kinderzentrums

Der Erweiterungsbau besteht aus zwei Kuben mit hohen Fenstern, die viel Licht ins Gebäude lassen. (Bild: ARGE sander.hofrichter architekten GmbH / H2M Architekten + Ingenieure GmbH)

Als der Ärztliche Direktor des kbo-Kinderzentrums, Prof. Dr. Volker Mall, die Pläne für einen dringend benötigten Erweiterungsbau des Sozialpädiatrischen Zentrums im Juli 2015 erstmals im Bezirksausschuss (BA) Hadern vorstellte, hatte er vorsichtig von einem möglichen Baubeginn im Jahre 2017 gesprochen. Schon damals platzte die Einrichtung in der Heiglhofstraße 63 laut dem Ärztlichen Direktor "aus allen Nähten". Der anvisierte Zeitplan konnte aber bei weitem nicht eingehalten werden. Jetzt allerdings steht der Beginn der Baumaßnahme kurz bevor. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des kbo-Kinderzentrums, Alexander Lechner, berichtete Prof. Mall im BA über den Sachstand.

Alexander Lechner ging in seinen Ausführungen nochmals auf alle Planungsschritte ein, die, wie er selbst sagte, eine "lange Zeitspanne" umfasst hätten. Die Bedarfsplanung wurde bereits im September/ Oktober 2014 durchgeführt, es folgte bis April 2015 die Machbarkeitsstudie und 2016 ein Architekturwettbewerb, den die ARGE sander.hofrichter architekten GmbH / H2M Architekten + Ingenieure GmbH gewannen. Nach diesem Siegerentwurf wird der Erweiterungsbau nun auch verwirklicht.

Kindgerechtes Gebäude

Planungen, Prüfungen und Nutzergespräche dauerten bis November 2017, im Mai 2018 konnten die Vorplanungen beendet werden. Zu diesem Zeitpunkt stand auch bereits fest, dass die Baumaßnahme mit 28,92 Millionen Euro gefördert wird. Im Mai 2019 wurde die Baugenehmigung für den Interimscontainer erteilt, in denen die Abteilungen des Kinderzentrums unterkommen, die von den Bauarbeiten für den Erweiterungsbau betroffen sind. Denn Altbestand und die beiden geplanten Neubaukörper sollen ineinander verzahnt werden. Im August 2019 schließlich wurde die Baugenehmigung für den Gesamtbau erteilt.

Inzwischen ist der zweistöckige Container errichtet und mit den nötigen abrissvorbeitenden Arbeiten wurde begonnen. "Beginn der Hauptbaumaßnahme ist am 2. April", teilte Alexander Lechner mit. Das Team des Kinderzentrums stehe voll hinter der Maßnahme, betonte der Geschäftsführer. "Die Leute freuen sich auf den Bau! Es ist eine absolute Entwicklungschance." Es sei dem Kinderzentrum ein Anliegen gewesen, ein kindgerechtes Gebäude mit viel Licht zu realisieren und damit weg vom typischen Krankenhausbau zu kommen. Die Behandlungs- und Therapieräume seien auf der ersten Ebene geplant, darüber im 2. und 3. Stock die Stationen. Damit werde verhindert, dass im stationären Bereich zu viele Leute herumlaufen.

Erweiterung sichert die Zukunft

Die Anzahl der Betten wird von 40 auf 60 erweitert. Neben der kinder- und jugendpsychiatrischen Station soll zum Beispiel auch eine Erwachsenenpsychiatrie untergebracht werden, da oft auch die Eltern fachliche Unterstützung benötigen. Auch die Therapiefläche wird deutlich vergrößert und auf einem der Dächer soll ein Spielplatz errichtet werden. Die Stationen seien jetzt viel zu eng, bekräftigte Volker Mall. "Erst durch die neuen Räumlichkeiten haben wir eine gesicherte Zukunft."

Das kbo-Kinderzentrum München besteht aus dem ambulanten Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) und der Fachklinik für Sozialpädiatrie und Entwicklungsrehabilitation. Es ist ein Tochterunternehmen der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo). Das Sozialpädiatrische Zentrum (mehr als 11.000 Kinder pro Jahr) und die Fachklinik für Sozialpädiatrie und Entwicklungsrehabilitation mit derzeit 40 Betten sind spezialisiert auf die frühe Diagnostik und Therapie von Entwicklungsstörungen und drohenden oder bereits eingetretenen Behinderungen oder Mehrfachbehinderungen.



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