"Dorf der Millionenbauern"
Stattreisen führt durch Großhadern
Wie steht es um die Geschichte und Entwicklung der einzelnen Münchner Viertel? Der Verein Stattreisen bietet rund 30 Stadtteilrundgänge an – jetzt kommt ein neuer hinzu: Erstmals führt Reinhard Weber am Karfreitag, 30. April, von 14 Uhr an durch Großhadern. Unter dem Titel "Hightech im Dorf der Millionenbauern" zeigt Weber den Bezirk von den Anfängen bis heute. Treffpunkt ist am Filser-Hochhaus, Sauerbruch-/ Ecke Marchioninistraße.
"Haderun" wurde 1066 erstmals erwähnt; das Viertel ist älter als München. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts blieb es ein kleines Dorf. Dann kam die schlagartige Wende: Immobilienspekulanten kauften Landwirten ihren Boden ab, um am boomenden Wohnungsmarkt des rasant wachsenden München zu verdienen. Jakob Heilmann, Immobilienunternehmer, sicherte sich Baugrund. Die Stadt München brauchte Platz für den Friedhof und kaufte Wald. Rasend schnell, innerhalb weniger Jahrzehnte, änderte sich Großhadern vom beschaulichen Dorf zum Teil der Landeshauptstadt.
Älter als München
Webers Tour folgt dem Weg dieses Wandels: Sie beginnt vor dem Filser-Hochhaus. Hier blieb das Dorfleben auf Haderner Höfen über Jahrhunderte gleich. Die Führung zeigt das Ursprüngliche, erhaltene Höfe und auch, wie die zunehmende Einwohnerzahl der Zwanziger Jahre baulich bewältigt wurde. Es wird erklärt, wie Grundstücksverkäufe die Landwirte zu "Millionenbauern" machten, welche Prominenten in Großhadern gelebt haben und wie das Umbauprojekt des Klinikums aussieht.
Karten kosten 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Es ist keine Voranmeldung erforderlich. Im Internet gibt es unter www.stattreisen-muenchen.de weitere Informationen.
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