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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Die Bürgerinnen und Bürger haben das Wort"
Eine Stunde warten - drei Minuten reden - Antwort steht aus
Coronabedingt tagt der Bezirksausschuss Hadern (BA 20) derzeit meist in Minimalbesetzung – auch in der Märzsitzung. Vier Bürgerinnen und Bürger sind gekommen, die ein Anliegen im Rahmen der stets am Beginn stattfindenen Bürgersprechstunde "Die Bürgerinnen und Bürger haben das Wort" vortragen möchten. Es ist eine Gruppe, alle haben das gleiche Problem. Es geht um die Konrad-Dreher-Straße. Von den elf Bürgeranliegen auf der Tagesordnung ist die Konrad-Dreher-Straße die Nummer sieben und das einzige, zu dem jemand persönlich erschienen ist. Alle anderen wurden schriftlich eingereicht.
Man wolle zuerst alle schriftlichen Anliegen behandeln, teilt die BA-Vorsitzende Renate Unterberg mit. Über einzelne Punkte wird zum Teil länger gesprochen. Die Gruppe wartet. Nun ist es derzeit nicht so, dass die Sitzungen im warmen Nebenraum von Mehlfelds stattfinden. Getagt wird in einer eiskalten Turnhalle bei geöffneten Fenstern und Türen. Nach etwa 50 Minuten kommt die Frage von einem Bürger, ob man das Anliegen nicht doch vorziehen könne. Eine Frau aus der Gruppe habe Probleme mit ihrer FFP2-Maske, bekomme schlecht Luft.
Nein das geht natürlich nicht, schließlich sind die schriftlichen Anfragen noch nicht ganz abgearbeitet. Das Quartett wartet weiter. Nach einer guten Stunde schließlich ist es soweit. Eine Sprecherin der Gruppe kann das Problem vortragen – allerdings nur drei Minuten lang. Man müsse die Redezeit begrenzen, erklärt die BA-Vorsitzende. Schließlich solle die Sitzung in Coronazeiten nicht zu lange dauern. Die Sprecherin der Gruppe ist darum bemüht, sich kurz zu fassen.
Auf eine Antwort warten die Bürgerinnen und Bürger indes noch. Man werde das Thema in der nichtöffentlichen Sitzung besprechen und den Anwohnern dann das Ergebnis der Beratungen schriftlich zukommen lassen, heißt es vom Gremium. Da hat sich das Warten doch wirklich gelohnt!
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