"Der Mehrwert ist sehr groß"
Spatenstich für das neue Quartier der Gewofag an der Ludlstraße
"Wohnungen sind mit das Wichtigste", was in München geschaffen werden müsse, erklärte Christine Strobl beim offiziellen Spatenstich für das große Wohnprojekt der Gewofag in der Ludlstraße vergangene Woche. Sie freue sich, dass sie bei diesem Ereignis ein wenig mitschaufeln könne, meinte die Sozialbürgermeisterin der Landeshauptstadt, obwohl sie für den Bereich Wohnungsbau sonst nicht zuständig sei. Doch gerade bezahlbarer Wohnraum sei angesichts 12.000 beim Wohnungsamt gemeldeter Wohnungssuchender wesentlich für den sozialen Bereich. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften bezeichnete sie in diesem Zusammenhang als "wichtige Partner und Player" und hob die für München "konkurrenzlos" günstigen Mietpreise hervor, die die künftigen Bewohner erwartet. "Ich hoffe, dass alle stolz sein können auf das neue Quartier", meinte sie abschließend.
Auch der Vorsitzende des Bezirksausschusses Hadern, Stadtrat Johann Stadler, drückte diese Hoffnung aus und betonte, dass es keine Selbstverständlichkeit sei, dass eine ganze Wohnanlage abgerissen und durch Neubauten ersetzt wird. Es sei ein Glück, dass hier etwas Neues entsteht – auch für den Stadtteil. Man brauche dringend und schnell preiswerte Wohnungen und es sei bei diesem Projekt gewährleistet, dass es zügig bis 2021 fertiggestellt werde.
Heimat für 1200 Menschen
Zum Spatenstich hatten sich neben den Vertretern der Gewofag und der Architektenbüros auch zahlreiche Gäste eingefunden, darunter sehr viele Vertreter des Haderner Stadtteilgremiums, was wiederum zeigte, wie wichtig dem Bezirksausschuss das Bauvorhaben ist. In der Ludlstraße wird sich die Anzahl der neuen Wohnungen im Vergleich zum ehemaligen Bestand nicht erhöhen (wir berichteten), jedoch wird fast doppelt so viel Wohn- und Nutzfläche entstehen und damit werden auch mehr Menschen das neue Quartier bevölkern. Statt bisher rund 800 sollen künftig etwa 1200 Münchner oder Neumünchner eine Heimat finden. Es entstehen 142 Wohnungen im Fördermodell München-Modell-Miete, 162 Wohnungen, die nach dem Kommunalen Wohnbauprogramm (KomPro) gefördert werden, sowie 70 freifinanzierte Wohnungen.
Auch die soziale Infrastruktur kann sich sehen lassen: Die Gewofag baut ein Haus für Kinder mit drei Krippen- und drei Kindergartengruppen, ein Kindertageszentrum mit acht altersgemischten Gruppen, zwölf Künstlerateliers, ein Familien- und Beratungszentrum, einen Quartierstreff, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft und ein Mehrgenerationenhaus mit 19 Wohneinheiten. Unterschiedliche Kooperationspartner betreuen die sozialen Einrichtungen.
Schon etwas getan
Ein "wichtiges und symbolisches Ereignis" nannte Dr. Klaus-Michael Dengler, Sprecher der Geschäftsführung der Gewofag, den gemeinsamen Spatenstich und gab zu, dass dieser bei diesem Bauvorhaben etwas Besonderers sei, da auf dem Gelände schon vorab viel passiert sei. "Hier haben wir schon etwas getan, nämlich Wohnungen abgebrochen", konstatierte er. In seiner Rede führte er nochmals aus, dass der ehemalige Bestand nicht mehr zeitgemäß und auch nicht sanierungsfähig gewesen sei und durch die Anordnung der neuen, modernen Gebäude künftig nicht zuletzt ein ruhigeres Wohnen ermöglicht werde. Mit neun bis zwölf Euro Mietkosten pro Quadratmeter sei man weit weg von dem, was man in München sonst für eine Neubauwohnung zahlen müsse, sagte der Gewofag-Geschäftsführer. "Der Mehrwert ist sehr groß."
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