"Das Verbindende erkennen"
CSU sagt Dorffest-Wahlkampf ab
Am Tag nach dem Anschlag in Manchester hat die CSU ihren Abend auf dem Haderner Dorffest abgesagt. "In solchen Stunden kann man keine Wahlkampfveranstaltung machen", erklärte Bundestagskandidat Michael Kuffer den Gästen, "man kann an einem solchen Abend nicht über die Unterschiede zwischen den Parteien reden, sondern sollte das Verbindende erkennen, das bei uns Demokraten überwiegt."
Die Ereignisse zeigten, wie sehr Freiheit und Sicherheit zusammenhängen, so Kuffer. "Freiheit ist ein kostbares und zerbrechliches Gut", sagte er. Sie sei kein automatisch nachwachsender Rohstoff und müsse immer wieder verteidigt werden. Bedroht sei sie nicht nur durch Terror, sondern auch durch die Radikalisierung der Anschauungen.
Man wolle sich nicht von dieser Bedrohung einschüchtern lassen, sondern das Menschenmögliche tun, um die Menschen zu schützen. "Unser Land gehört zu den sichersten der Welt", so Kuffer, "wir dürfen uns aber nicht auf Statistiken ausruhen". Dem internationalen Terror könne man nicht mit nationalen Maßnahmen begegnen: Für Fragen der Sicherheit brauche man Europa drongender denn je, ist Kuffer überzeugt - ebenso wie von einem Zusammenhang zwischen Migration und Sicherheit.
Kuffer warnte vor der Gefahr der politischen Radikalisierung hierzulande: "Wir dürfen nichts pauschalisieren", forderte er, "wir dürfen niemanden unter Generalverdacht stellen." Je größer die politischen Unterschiede zwischen den Parteien seien, umso mehr müsse man sich an die Gemeinsamkeiten als Demokraten erinnern: Die Suche nach der besten Lösung - diese eine alle. "Dieses Bemühen sollte man auch dem politischen Gegner unter den Demokraten nicht absprechen", sagte Kuffer. "Wir sollten für unsere Argmente streiten - aber nicht dafür, die Argumente der anderen verstummen zu lassen."
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