"Bekanntes Phänomen"
PI 41 hat die Autoposer-Szene im Blick
Aufheulende Motoren, quietschende Reifen und zu hohe Geschwindigkeiten: Autoposer tun alles, um aufzufallen – und das auch mitten in der Stadt. "Gerade die Fürstenrieder Straße eignet sich ab Kreuzung Ammerseestraße mit längeren ampelfreien Abschnitten und ihrer Dreispurigkeitgut für kleinere Kraftspielereien. Die A95 Richtung Garmisch ist für ihre Eignung zum Ausfahren von Geschwindigkeiten ohnehin beliebt. An lauen Abenden und insbesondere in wärmeren Nächten beschleicht uns das Gefühl, dass gewissermaßen schon Runden durch unser Viertel gedreht werden", schreibt ein Haderner Bürger, der sich wegen der seiner Ansicht nach zunehmenden Lärmbelästigung durch die Szene an den Bezirksausschuss 20 gewandt hat und wissen wollte, ob sich das Stadtteilgremium diesbezüglich schon mit den in Frage kommenden Ordnungsstellen in Verbindung gesetzt habe.
Schwerpunkte anfahren
Dem Bürgeranliegen, das während der letzten BA-Sitzung zur Sprache kam, hatte vor allem der Chef der Polizeiinspektion 41, Martin Bachmaier, einiges hinzuzufügen. Er sei fast zu spät zur Situng gekommen, weil er just auf der Herfahrt auf vier an der Allgut-Tankstelle stehende Autos aufmerksam geworden sei, die in diese Kategorie einzuordnen gewesen seien, erklärte er. Er habe die Fahrzeuglenker belehrt, worauf sich alle schnell verdrückt hätten.
"Wir haben die Autoposer-Szene im Blick", betonte der PI-Leiter. Es sei ein "bekanntes Phänomen, das wir mit wachem Auge beobachten". Noch seien Hadern und Laim nicht ganz so frequentiert wie andere Stadtteile. Bachmaier erläuterte, dass die Schwerpunkte der Szene von Streifenwagen angefahren würden und dass man auch Experten der Verkehrsüberwachung hinzuziehe. Gleichzeitig würde man Kollegen für den Bereich Tuning-Szene fortbilden. Leider gebe es auch einige legale Dinge, die sehr laut seien, bedauerte er und rief dazu auf, gerne bei der Polizeidienststelle anzurufen, wenn Anwohnern aktuell etwas auffalle.
2,9 Prozent zu schnell
Martin Bachmaier berichtete auch, dass einmal in der Woche in der Fürstenrieder Straße Geschwindigkeitsüberschreitungen per Laser ermittelt würden. "Auch wenn es uns so vorkommt", meinte er, die Fürstenrieder Straße sei durch ihre Ampelschaltungen keine wirkliche Raserstrecke. Bei den Messungen habe sich herausgestellt, dass 2,9 Prozent der Autofahrer auf der Fürstenrieder Straße zu schnell seien, bei anderen Straßen komme man bisweilen auf bis zu 12 Prozent.
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