Aus Konfetti wurde Geld
Wie die Werdenfelsschule den Herbst in der Corona-Pandemie meisterte
Die zweite Etappe dieses von der Corona-Pandemie geprägten Schuljahres ist an der Werdenfelsgrundschule glimpflich verlaufen. Auch zwischen den Herbst- und Winterferien mussten keine Schulklassen komplett geschlossen werden. Es fehlten jedoch hier und da Kinder wegen Quarantäne. "Für dieses Mal konnten wir die Kinder im Homeoffice jedoch gut auffangen", zeigt sich Schulleiterin Stefanie Stöckle erleichtert. "Unsere mobile Reserve, eine zusätzliche Lehrkraft mit vielen Differenzierungsstunden, konnte für die isolierten Kinder Sprechstunden und Hilfen über MS Teams anbieten."
Unterricht in der Gymnastikhalle
Die erste Lieferung der dringend benötigten Leihgeräte für Schüler ohne technische Ausstattung hat die Schule inzwischen ausgegeben. Im Rahmen des Hygienekonzepts wurden weitere Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt. An den Lehrerpulten befinden sich jetzt Abtrennscheiben sowie CO2-Ampeln, die den Kohlendioxidgehalt im Klassenraum messen und ans Lüften erinnern. Nach den Ferien soll es zudem kostenlose Ersatzmasken für Schüler aus einkommensschwächeren Familien geben. Neben den alltäglichen Corona-Herausforderungen haben im Schulhaus nun auch die geplanten Umbauarbeiten zur Modernisierung der Klassenräume begonnen. Die kleine Gymnastikhalle unter dem Dach wurde in zwei Klassenzimmer geteilt. Vor kurzem sind die ersten beiden Klassen dort eingezogen, während ihre Klassenzimmer mit einem verbesserten Schallschutz und Whiteboards ausgestattet werden. Die Vorweihnachtszeit kam dennoch nicht zu kurz. Alle Klassen bastelten fleißig am Fensterschmuck für das ganze Schulhaus mit, zwei geschmückte Weihnachtsbäume wurden aufgestellt und immer wieder gab es weihnachtliche Beiträge über den Schulfunk.
Als Überraschung für die Kinder trat der Zauberer Pierre Brenó in der Turnhalle auf. Da sich nicht die ganze Schule versammeln durfte, gab er sogar vier Vorstellungen – für jede Jahrgangsstufe eine eigene. Pierre Brenó löste seinen eigenen Zauberstab in Luft auf, verwandelte Konfetti und Wasser in Geldscheine und ließ sogar den Ehering einer Lehrerin verschwinden. "Das war ein cooler Magier!", fanden die Schüler und forderten lautstark eine Zugabe, die Brenó auch gerne gab.
Besprechung per Videokonferenz
Die letzten drei Tage vor den Ferien wurden wegen des landesweiten Lockdowns dann mit Distanzlernen verbracht. "Diesmal klappte das alles viel besser als im Frühjahr", fanden die Lehrer. "Es gab einen kleinen Vorlauf, so konnte das Homeschooling noch vorbereitet werden." Viele Lehrkräfte boten den Schülern außerdem ein weihnachtliches Beisammensein per Videokonferenz an – natürlich von zu Hause aus und weiterhin mit dem privaten Laptop. "Gemeinschaft und Sicherheit sind den Kindern jetzt bei der zweiten Schulschließung so kurz vor den Weihnachtsferien besonders wichtig. Für uns Lehrer war es natürlich auch ein erster Testlauf für MS Teams und ich freue mich, dass es schon so gut klappt. Ich denke, dass nun alle Lehrer, Eltern und Kinder mit einem guten Gefühl ins neue Jahr starten können – mit dem Wissen, dass notfalls eine Besprechung mit der Klasse per Videokonferenz möglich ist und auch bei Grundschülern gut funktioniert", resümiert Stefanie Stöckle. "Wir alle hoffen aber sehr, dass wir es nach den Ferien nicht brauchen werden."
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