Altes Quartier mit neuem Gesicht
GEWOFAG baut Quartier an der Ludlstraße neu
„AllesWirdGut“ – der Name des Wiener Architekturbüros, das den Realisierungswettbewerb für das Bauvorhaben der GEWOFAG an der Ludlstraße für sich entschied, soll zugleich symbolisch für das gesamte Neubauprojekt stehen. An der Grenze der beiden Stadtteile Hadern und Laim soll nicht nur neu gebaut sondern das ganze Quartier umstrukturiert und belebt werden. Vertreter der GEWOFAG stellten in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) Laim in der vergangenen Woche die Bebauungspläne für das Quartier vor. Demnach sollen bereits ab Herbst 2016 die Bestandswohnungen geräumt werden, um so den schrittweisen Abbruch der alten Gebäude vorzubereiten. Der Baubeginn ist für 2017 geplant. In drei Bauabschnitten will man vorgehen, um bis 2020 ein neues Quartier aufzubauen. Nach dem Prinzip der sozialen Mischung werden an der Ludlstraße sowohl nach verschiedenen städtischen und bayerischen Modellen geförderte als auch frei finanzierte Wohnungen entstehen. Ein Großteil der Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen soll künftig vor allem Familien ein Zuhause bieten.
Viele soziale Einrichtungen vor Ort
Rund 92 Millionen Euro wird die GEWOFAG investieren, um auf dem circa 30.000 Quadratmeter großen Areal das Quartier auf neue Beine zu stellen. Die bestehenden Gebäude seien schon länger in einem schlechten Zustand, der Sturm Anfang April habe sein Übriges getan, erklärt der Projektleiter der GEWOFAG. Um einen Abriss der alten Bauten komme man nicht drum herum. Für die derzeitigen Bewohner werden jedoch für den Zeitraum der Bauarbeiten „adäquate Ausweichwohnungen“ bereitgestellt, verspricht die GEWOFAG.
Vom Plan für die Neubebauung, der vom Architekturbüro „AllesWirdGut“ stammt, ist man überzeugt: „Wir glauben, dass wir hier einen sehr guten Entwurf haben.“ Viele soziale Einrichtungen seien geplant, „damit das Quartier funktioniert“, erklärt die GEWOFAG. Vorgesehen sind Einrichtungen für Kinder wie etwa Kinderkrippe, Kindergarten und auch ein Kindertageszentrum (KITZ) für altersgemischte Gruppen ebenso wie Einrichtungen für Senioren, darunter eine ambulante Pflege. Neben einem Mehrgenerationenhaus und einem Familien- und Beratungszentrum soll künftig auch ein zentraler Quartierstreff den Bewohnern zur Verfügung stehen. Gleichfalls sollen in elf Ateliers Künstler untergebracht werden, die das Viertel bereichern. Zwar werden die Neubauten weniger Wohnungen beherbergen als die jetzigen Bestandhäuser – derzeit stehen 372 Wohnungen zur Verfügung, in den Neubauten werden es 340 sein. Jedoch werden die neuen Wohnungen größer und auch komfortabler als die derzeitigen Bestandswohnungen. Die Baumasse wird mehr: Statt bisher 23.220 Quadratmeter Baufläche werden es künftig 36.000 Quadratmeter sein. Zur Autobahn hin, südlich des Areals, werden Neubauten als Lärmschutz für das Quartier dienen. Entlang der Senftenauerstraße ist eine geschlossene Bebauung vorgesehen. Insgesamt aber will man hier kleinteilig bauen. Mehrere Häuser werden entstehen, die jedoch jeweils maximal 30 Wohnungen beherbergen werden.
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