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Weltmeister in der Badewanne

Qualifikation für die 1. WM wird im Germeringer Freibad wiederholt

Spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Pink Submarines und den Tasmanischen Teufeln. (Bild: pst)

„Mädels, ein Badewannenrennen ist kein Ponyhof“, mahnt Veranstalter Rainer Braun mit einem Augenzwinkern und – angesichts des Zickzackkurses durch das Becken – eine Kreuzfahrt sei dies auch nicht. Brigitte und Isabella, die „Pink Submarines“ („weil wir wahrscheinlich untergehen“) können kaum antworten vor Lachen. Ein „Ponyhof“ ist die Weltmeisterschaft in Badewannenrennen zwar nicht, aber ein Heidenspaß. Bei den Qualifikationsrennen für das Finale am 21. November in Düsseldorf hat allerdings das Wetter dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es ist einfach kein Freibadwetter und das Germeringer Bad dementsprechend schlecht besucht. Rainer Braun beschließt deswegen das Rennen zu wiederholen. Der Termin steht bereits fest: Am 28. Juli findet das Badewannenrennen nochmals im Rahmen einer „School-out-Party“ in Germering statt.

Black Pearl und Titanic

Die beiden Zweier-Teams liefern sich an diesem Nachmittag trotzdem ein spannendes Wettrennen. In einem der von Braun selbst konstruierten Badewannen-Rennboote haben der siebenjährige David und sein Vater Rudi Platz genommen. Beide sind Eishockeyspieler bei den Wanderers, dementsprechend sieht ihre Kostümierung aus. „Tasmanische Teufel“ nennen sich die beiden. „Ob Eis oder Wasser, ist doch das Gleiche“, sagt Rudi. Bei der ersten Übungsfahrt muss er aber erkennen, dass da doch ein Unterschied ist. Die „Pink Submarines“, ein eingeschworenes Mutter-Tochter-Gespann, siegt haushoch.

Nach einer Taktikänderung, der kleine David nimmt nun hinter seinem Vater Platz, kann dieser sich richtig in die Riemen legen und beide erreichen als erster den Beckenrand. Rund 50 Meter, bei denen gelbe Badeentchen umrundet werden mussten, müssen die Badewannenfahrer bei dem Wettbewerb zurücklegen. „Es geht um Technik und nicht um Kraft“, erklärt Braun.

Er hat schon Kindermannschaften gegen stämmige Muskelprotze siegen sehen. Mitglieder von Kanu- oder Rudervereinen dürfen freilich nicht mitmachen. Die Idee zu dem ungewöhnlichen Wettbewerb kam Braun übrigens bei einem Bad in seiner eigenen Wanne. Im Wohnzimmer lief gerade die Formel-1, „da wäre ich am liebsten mit meiner Wanne mitgerast“, erzählt der Schwabe, den es nach Frankfurt am Main verschlagen hat. Die Boote hat der Bastler selbst konstruiert. „Black Pearl“, „Titanic“, „Shopping Girl“ heißen die mit lustigen Accessoires verzierten Schiffchen. Um die Acrylwanneneinsätze hat Braun Schwimmkörper angebracht, damit das Ganze sicherer wird. Obwohl: Das Kentern ist bei dieser Sportart, die in den Hallen- und Freibädern ausgetragen wird, nicht ausgeschlossen. Deswegen müssen die Teilnehmer auch alle Schwimmen können.

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