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Warteliste für einen Kitaplatz

76 Krippen- und 50 Kindergartenkinder gehen leer aus

Puppenspielen mit anderen Kindern in einer Kita - nicht jedes Germeringer Kind wird sich diesen Wunsch erfüllen können. (Bild: pst)

Für die betroffenen Familien ist es bitter: 76 Kinder, die eigentlich ab Herbst in eine Krippe gehen sollten, gehen leer aus. In den Kindergärten fehlen 50 Plätze. Das entspricht zwei Gruppen. In der jüngsten Sozialausschusssitzung im Germeringer Rathaus hatte Sozialamtsleiter Martin Rattenberger das Ergebnis der diesjährigen Einschreibung in die Germeringer Kitas festgestellt. Diese hatte im März stattgefunden. Insgesamt gibt es in Germering 1200 Kindergartenplätze und 350 Krippenplätze.

„Zum derzeitigen Stand können 158 Plätze in Germeringer Kinderkrippengruppen belegt werden“, erklärte Rattenberger. Bei den 272 Anmeldungen seien 33 Kinder noch zu jung gewesen und fünf Kinder waren nicht in Germering gemeldet und hatten auch keine Eltern, die in der Großen Kreisstadt einen Arbeitsplatz hatten. Das wäre eine Voraussetzung gewesen, um aufgenommen zu werden. Der Bedarf an Krippenplätzen werde im Laufe des Jahres noch steigen, befürchtete Rattenberger. Zu den 76 auf der Warteliste kämen dann noch die 33 Kinder, die Geburtstag nach dem Stichtag (1. Oktober 2016) hatten. Dabei seien nicht einmal fehlende Räume das Problem, „mehrere Krippengruppen stehen wegen Personalmangels leer“, räumte Oberbürgermeister Andreas Haas ein. Auch wenn erfahrungsgemäß nicht alle Kinder, die im März angemeldet wurden, dann auch tatsächlich im Herbst von den Eltern in die Krippe gebracht werden – eine Lücke bleibt.

Provisorium für 50 Kinder

Ein wenig besser sieht es bei den Kindergärten aus. Hier wurden 451 Kinder für die 329 Plätze angemeldet. Davon abgezogen wurden die 65 Kinder, die nach dem Stichtag, 30. September 2014 geboren wurden und sieben Kinder, deren Eltern nicht in Germering wohnen oder arbeiten. „Insgesamt fehlen 50 Plätze“, bedauerte Rattenberger. Zehn Plätze könnten sofort belegt werden, wenn endlich das entsprechende Personal für die Einrichtung gefunden werden könnte. Viele neue Plätze werden auch bereit stehen, wenn die verschiedenen Baumaßnahmen fertiggestellt sind. „Es gilt diese Zeit zu überbrücken“, erklärte Haas. Die Verwaltung versucht nun die Fertigstellung des neuen Kindergartens an der Landsberger Straße zu beschleunigen. Dieser sollte eigentlich 2019 eröffnen. „Vielleicht könnten wir vorher mit einem Provisorium die Zeit überbrücken“, hoffte Haas. „Dann hätten wir die 50 fehlenden Plätze“, rechnete Rattenberger vor.

Zulage zum Tarifvertrag

Um die Situation zu verbessern, wird es in Germering deswegen eine Arbeitsmarktzulage für ausgebildete Erzieher und Erzieherinnen sowie für Kinderpfleger und -pflegerinnen in den städtischen Kindertagesstätten geben. Diese Maßnahme zur „Gewinnung und Bindung von Fachkräften“ läuft bereits seit vier Jahren. Zwischen 100 und 150 Euro gab es bislang jeden Monat zusätzlich zum Gehalt. Da sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt sogar noch verschärft habe, soll die Zulage weiterhin gewährt werden, zumindest für die nächsten 30 Monate. Solange gilt nämlich auch der neue Tarifvertrag.

 


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