Voll fett!
In der Stadthalle Germering zeigt der Kunstkreis Germering eine Ausstellung über den Begriff Fett
Fett – zu diesem Begriff fallen einem zunächst einmal lauter negative Aspekte ein: Vor Fett triefende, ungesunde Nahrung, versteckte Fette, Fettfinger an Büchern, Fettflecke auf Kleidungsstücken und fettige Haare als Zeichen von Nachlässigkeit. Der Fettkloß kommt einem in den Sinn, der vielleicht schon an einer Fettleber leidet. Man denkt an schmierige Ölteppiche auf dem Meer oder an die Bombe mit Decknamen „Fat Man“ in Nagasaki und könnte dabei ganz leicht ins Fettnäpfchen treten.
Denn bei längerer Betrachtung bietet der Begriff auch sehr viele positive Aspekte. Dass Fett dick macht, wurde inzwischen widerlegt. Manchmal ist eine Fettschicht sogar überlebenswichtig. Wir fetten etwas ein, um es zu schützen. Fett ist ein Geschmacksträger und das Sahnehäubchen steht als Synonym für etwas ganz Besonderes. Wir lassen uns nicht die Butter vom Brot nehmen, wollen ein fettes Gehalt und heben fett gedruckt die Bedeutung eines Textes hervor. Die sieben fetten Jahre in der Bibel stehen im Gegensatz zu den sieben mageren fürs Prosperieren und auch die Jugendsprache greift mit dem Ausdruck voll fett den kraftvollen Aspekt des Wortes auf. Nicht umsonst nennt sich eine Hip Hop Gruppe Fettes Brot.
Die Künstler des Kunstkreises Germering haben sich intensiv mit diesen Widersprüchen auseinandergesetzt. Entsprechend unterschiedlich sind daher die einzelnen Arbeiten, was zum Nachdenken und Diskutieren anregt. Die diesjährige Herbstausstellung des Kunstkreises Germering „FETT“ kann von Freitag, 30. November, bis Sonntag, 9. Dezember, dienstags bis samstags von 16 bis 20 Uhr in der Stadthalle Germering (Landsberger Str. 39 ) besichtigt werden.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH