St. Martin zeigt sich
Teilnahme am Tag des offenen Denkmals
Am Sonntag, 10. September, dem Tag des offenen Denkmals, öffnen in diesem Jahr in ganz Deutschland mehr als 8.000 historische Baudenkmale, Parks oder archäologische Stätten ihre Türen für neugierige Besucher. Auch die Alte Dorfkirche St. Martin in Germering ist dieses Jahr mit dabei und wird unter dem Motto "Macht und Pracht" vorgestellt. Die Alte Dorfkirche öffnet um 14 Uhr ihre Türen. Ab 15 Uhr spielt der Chordirektor, Christian Andreas Schramm, auf der Orgel. Um 15.30 Uhr findet die Kirchenführung durch Marcus Guckenbiehl statt. Um 17 Uhr ist ein Abendgebet der Kirche mit anschließender Agape am Kirchenvorplatz.
Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es bei der Stadt Überlegungen die baufällige alte Pfarrkirche Sankt Martin an der Hörwegstraße abzureißen. Dabei kann das neugotische Schmuckstück auf eine Tradition zurückblicken, die bis in die Römerzeit reicht. Die heutige Friedhofskirche wurde im 14. Jahrhundert auf romanischer Grundlage erbaut, im 17. Jahrhundert verändert und Ende des 19. Jahrhunderts dem neugotischen Geschmack angepasst. Sie steht unter Denkmalschutz.
Turm ziert das Stadtwappen
Um die Kirche zu retten, gründete sich 2001 der Förderkreis Freunde der Alten Dorfkirche St. Martin, dessen Hauptziel die Erhaltung der Kirche war. Heute ist die renovierte Kirche das Herzstück des Friedhofs, eines der ältesten Gebäude der Stadt, dessen Turm sogar das Stadtwappen ziert, da er sich durch seine Form wesentlich von anderen oberbayerischen Kirchen unterschied.
Neben der Martinskirche hat der Friedhof noch weitere kunstgeschichtlich interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neben dem hinteren Eingang zum Friedhof befindet sich das ehemalige Beinhaus, die heutige Marquartskapelle. Das Altargemälde zeigt den Germeringer „Dorfheiligen“ Marquart, einen frommen Klausner, den die Germeringer bei Unwetter und anderen Nöten anrufen. 1432 soll der fromme Mann an diesem Ort verstorben sein. 1925 erhielt die Kapelle ihre heutige Form. In einem Glasschrein sind die Gebeine Marquarts aufgehoben. Trotz einiger Versuche ist Marquart jedoch weder selig noch heilig gesprochen worden.
Außergewöhnlich ist auch der 1962 von Professor Georg Brenninger gestaltete Ehrenhain für die Gefallenen und Vermissten der Gemeinde in den beiden Weltkriegen. Wie bei einem der großen Soldatenfriedhöfe sind liegende Gedenksteine aus Tuff um eine kreuzförmige Metallplastik gruppiert.
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