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Polen stellt sich vor

Interkultureller Stammtisch lädt in die Stadtbücherei

Die mehrsprachigen Broschüren liegen in der Germeringer Insel auf. Ehrenamtliche haben sie übersetzt. Von links: Andreas Haas, Harald Hackländer, Anita Schindler, Manuel Leupold und Centa Keßler. (Bild: pst)

Polen ist das Thema der nächsten Veranstaltung der Reihe „Vielfalt leben“. Am Donnerstag, 29. Juni, sind Germeringer, die sich für das osteuropäische Land interessieren oder die aus Polen stammen, in die Stadtbibliothek, Landsberger Straße 41, eingeladen. Von 19.30 bis 22 Uhr gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit der Möglichkeit sich mit polnischen Mitbürgern zu unterhalten und etwas über das Land zu erfahren. Die Kindertanzgruppe „Polonia“ tritt um 19.30 Uhr auf und der Verein „Solidarni“ spricht. Veranstalter ist die Fachkraft für Integration der Stadt Germering, Manuel Leupold, und Harald Hackländer vom Multikulturellen Stammtisch.

„Dieser Treffpunkt dient zum persönlichen Austausch, zur Vernetzung und vor allem zum gemütlichen Beisammensein“, erklärt Leupold. Seit 2010 kümmert er sich um die Integration der verschiedenen Kulturen, die in Germering zuhause sind. Die interkulturellen Stammtische finden alle zwei Monate statt. In Germering leben rund 40.500 Einwohner. Davon sind zirka 7170 Bewohner ausländisch. Das entspricht einem prozentualen Anteil von rund 18 Prozent. Vor zwei Jahren waren es rund 16 Prozent. „Somit verfestigt sich der Trend, dass der Anteil von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit kontinuierlich ansteigt“, berichtet Leupold. Die Polen nehmen mit rund 600 Personen einen der vorderen Plätze ein. An erster Stelle stehen Türken mit 1060 Personen, gefolgt von den Kroaten mit 760 und den Italienern mit 700 Vertretern.

Gefragte Integrationslotsen

Um diese Menschen in Germering zu integrieren, hat der Stadtrat vor fünf Jahren ein Integrationskonzept verabschiedet und Leupold mit der Realisierung beauftragt. Eine ganze Reihe an Veranstaltungen wurde seitdem in Germering etabliert. Es gibt ein Integrationsforum, die Einbürgerungsfeier, die interkulturelle Woche und das Fest der Kulturen. Mit Feiern, Ramadama-Aktionen und einem Mediator, der bei Nachbarschaftsstreitigkeiten im Rahmen des interkulturellen Wohnquartiersmanagement vermittelt, wurde in einem Germeringer Wohnviertel für ein gedeihliches Miteinander gesorgt und es gibt Hilfe bei der beruflichen Integration.

Wer kein oder nur schlecht deutsch spricht, kann sich an die ehrenamtlichen Dolmetscher des Integrationslotsenpools wenden. „Der Bedarf ist stetig angestiegen, was dem Zuzug von Menschen mit Migrationshintergrund und dem Flüchtlingszustrom 2015 geschuldet ist“, erklärt Leupold. Neben der Sprachförderung an den städtischen Schulen gibt es Projekte wie die Schulmentoren am Max-Born Gymnasium. Dolmetscher begleiten bei Bedarf Eltern mit Migrationshintergrund zu Elternabenden. Außerdem werden diese über die Möglichkeiten von Ausbildung, Praktika und Lehrstellen informiert. Verschiedene Schulen melden ihre Klassen zum Islam-Christentum-Workshop an. Hier besuchen die Kinder Kirchen und die Moschee.

Interkulturelle Kompetenz lernen Ehrenamtliche auf Schulungen im Mehrgenerationenhaus, außerdem treffen sich Ehrenamtliche aus Germering und den benachbarten Kommunen, um Synergieeffekte zu nutzen. Senioren mit Migrationshintergrund sind ein weiterer Schwerpunkt. „Eine Seniorenveranstaltung für türkische Mitbürger wurde bereits durchgeführt, ebenso wurden die Seniorenangebote der Stadt in mehrere Sprachen übersetzt“, freut sich Leupold.


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