Museen möchten mehr
Netzwerkertreffen der ehrenamtlichen Fördervereine
Die Museumsfördervereine im Landkreis Fürstenfeldbruck haben es nicht leicht. Sie müssen sich durch den Gesetzes- und Regeldschungel kämpfen, Anträge stellen und stets für die gute Sache werben. "Die Erfahrung zeigt, dass immer mehr Museumsvereine um Anerkennung und Unterstützung kämpfen müssen", kritisierte Bezirksrätin Gabriele Off-Nesselhauf. Aus diesem Grunde lud sie die Vertreter der Museen ein, die im Landkreis von Fördervereinen geführt werden, ein, damit sie sich kennenlernen, vernetzen und dadurch Synergien nutzen können. Im Germeringer "Zeit+Raum"-Museum traffen sich die Vorstandsmitglieder des Germeringer Heimatmuseums, des Bauernhofmuseums Jexhof, der Furthmühle bei Egenhofen, das Heimat- und Torfmuseum in Gröbenzell und das Pfefferminzmuseum Eichenau. "Mein Ziel ist es, die engagierte und wichtige Arbeit der Fördervereine, die mit viel Herzblut die Museen am Laufen halten, zu unterstützen und zu vernetzen", sagte Off-Nesselhauf. Nicht jedes Museum könne sich eine eigene Sammlungs- und Archivarbeit leisten.
Integration der Neubürger
Hier könnten Kooperationen helfen. Schließlich würden die Museen die "Kulturlandschaft des Landkreises bereichern und sie sind wertvolle Gedächtnisse und Bewahrer unserer Traditionen und der Heimatpflege", so die Bezirkrätin, die sich für die unterschiedlichsten Arten von Unterstützung, die der Bezirk gewährt, zugunsten der Landkreis-Fördervereine einsetzen möchte. An diesem ersten Netzwerktreffen hatte sie den Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler für einen Impulsvortrag zum Thema "Chancen und Gefährdungen von Regionalmuseen heute" gewinnen können. Er sprach von den Herausforderungen, die die Integration von Neubürgern in die Orte darstelle. Das funktioniere großteils über die Vermittlung von historischem Bewusstsein einer Heimat. In Oberbayern ist Heimatbewusstsein stark damit verbunden, in einem bestimmten Ort oder Region aufzuwachsen oder zu leben. "Lokale Museen übernehmen eine besondere Rolle bei der Integration von Neubürgern, da sie die Geschichte und die Werte einer Region vermitteln und beim Entstehen eines Zugehörigkeitsgefühls helfen können", sagte Göttler.
Göttler ermutigte die Fördervereine neue Wege im Programmangebot des Museums zu suchen. So könnten Themen nicht nur über Exponate, sondern auch über Musik, Kultur oder politische Debatten vermittelt werden. Vielleicht könnte ein solcher Ansatz auch jüngere Leute ansprechen, denn viele der kleineren Museen, die von Ehrenamtlichen geführt werden, stehen vor Nachwuchsproblemen. In Zukunft sollen die Netzwerktreffen an wechselnden Orten wiederholt werden. Neben dem Erfahrungsaustausch und der Fortbildung wollen sich die Museen dabei Kooperationsmöglichkeiten überlegen.
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