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Mehr Gewalt, weniger Einbrüche

Germeringer Polizei stellt die Kriminalstatistik vor

Andreas Ruch erläutert die Gewaltstatistik. 2. Bürgermeister Wolfgang Andrä (Germering), PI-Leiter Jürgen Dreiocker, Manfred Walter (Gilching) und Frederik Röder (Alling) sind aufmerksam dabei.. (Bild: pst)

„Die Erwachsenen sind etwas braver geworden und die Jugend etwas böser“, so brachte der Stellvertretende Germeringer Polizeiinspektionsleiter Andreas Ruch die Kriminalstatistik des vergangenen Jahres auf einen Punkt. Sorgen müssen sich die Bürger aber keine machen. Die Polizei hat im Vergleich zum Vorjahr lediglich zwölf Straftaten mehr aufnehmen müssen (2040). Damit liegt Germering unter dem Landesdurchschnitt. Insgesamt ist die PI für rund 62.400 Einwohner in den Bereichen Germering, Alling und Gilching zuständig. In Germering wurden letztes Jahr insgesamt 1382 Straftaten begangen. Das reicht von Diebstahl (409), der die Statistik anführt, über Straßenkriminalität (308) und Rohheitsdelikten (233), bis zu Vermögens- und Fälschungsdelikten (212) sowie Sachbeschädigungen (163), um die häufigsten zu nennen. Mit 71,2 Prozent (Vorjahr: 78,3 Prozent) sind es immer noch die Erwachsenen, die die meisten Straftaten begehen. Bei Kindern unter 14 Jahren wurden 27 (im Vorjahr 19) Tatverdächtige ermittelt, bei Jugendlichen und Heranwachsenden beträgt der Anteil der Täter 28,8 Prozent (Vorjahr 21,7 Prozent).

Enkeltrickbetrüger unterwegs

Negativ fiel im letzten Jahr der Anstieg der Gewaltdelikte von 40 auf 64 auf. „Aus nichtigen Anlässen wird oft mit Gewalt reagiert“, bedauerte Ruch. Häufig ist bei solchen Konflikten, die sich oft innerhalb des häuslichen Umfelds ereignen, Alkohol im Spiel. Eine Steigerung gab es bei den Vermögensdelikten um 23 Fälle auf 314. Darunter waren 21 sogenannte „Enkeltrickbetrüger“. Mittlerweile würden aber die wenigsten Senioren darauf reinfallen, freute sich Ruch.

Einen großen Erfolg konnte die Polizei bei den Wohnungseinbrüchen erzielen. Von 53 Fällen im Vorjahr ist dieser Tatbestand im Einzugsgebiet auf 20 gefallen. „Hier haben wir das Niveau von 2006 erreicht“, freute sich Ruch. Die Polizei hat einiges unternommen, um die Zahlen zu senken. Das reichte von Infoveranstaltungen über Tipps zur Wohnungssicherung bis zu vermehrten Streifenfahrten. Solche Delikte zu verhindern, bleibt weiterhin ein besonderes Anliegen der PI.

Crystal Meth kein Thema

Dank des engagierten Vorgehens der Polizei konnten im vergangenen Jahr 254 Drogenkonsumenten ermittelt werden. Die meisten (Dreiviertel aller Fälle) hatten Marihuana konsumiert oder besessen. Andere Drogen waren Amphetamine, Kräutermischungen oder Haschisch. „Crystal Meth ist bei uns zum Glück kein Thema und wird nur vereinzelt konsumiert“, erklärte Polizeichef Jürgen Dreiocker. Auch in diesem Jahr wird das Aufdecken von Drogenvergehen ein Schwerpunkt bleiben.

83 Prozent alle Straftaten, die Jugendliche und Kinder begangen haben, fallen übrigens unter die Kategorien Diebstahl, Körperverletzung oder Rauschgift. Insgesamt sind die Jugendlichen aber recht brav. Vor drei Jahren waren noch 16,6 Prozent aller Straftäter jugendlich, heute sind es 5,1 Prozent. Ein Grund dafür seien die Präventionsmaßnahmen an Schulen, bei denen die Schüler lernen, Konflikte verbal beizulegen, ist sich die Polizei sicher. Asylbewerber und Zuwanderer würden übrigens kaum auffällig werden. Im vergangenen Jahr gab es 25 Fälle: Sechsmal Gewalt in den Einrichtungen, viermal Drogenkonsum, dreimal Ladendiebstahl, dreimal Schwarzfahren und dreimal eine Straftat gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Damit sind unter allen Tatverdächtigen 2,4 Prozent aus dem Ausland. Besonders stolz ist die Polzei darüber, dass die Aufklärungsquote um 4,7 Prozent auf 62,6 Prozent gesteigert werden konnte. Damit konnte das selbst gesteckte Ziel „60 Prozent“ sogar übertroffen werden.


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