Mehr Bayern in Berlin

Zu einem Stelldichein hatten sich die CSU-Granden in der Germeringer Stadthalle versammelt: Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer, sein Innenminister Joachim Herrmann, Verkehrsminister Alexander Dobrindt, Barbara Stamm, Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt und rund 300 andere CSU-Mitglieder waren in die Große Kreisstadt gekommen, um die Bundestagsliste für die nächste Wahl aufzustellen und den Wahlkampf offiziell einzuläuten. Gerda Hasselfeldt wird nach dieser Legislaturperiode ihre politische Karriere in Berlin aufgeben. Mit Blumen und langem Beifall wurde ihr gedankt.

20 Wochen powern

Große Überraschungen gab es bei der Wahl nicht. Wie erwartet wird die CSU mit Joachim Herrmann an der Spitze in den Bundeswahlkampf ziehen. Der Kandidat war mit 98,4 Prozent der Stimmen gewählt worden. „Jetzt geht es los. 20 Wochen intensiver Wahlkampf liegen vor uns“, rief Herrmann, der im Falle seiner Wahl gerne Bundesinnenminister werden würde. Und: „Wir brauchen mehr Bayern in Berlin“. Auf die nächsten Spitzenplätze wählten die Delegierten Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, Dorothea Bär, Generalsekretär Andreas Scheuer und Entwicklungsminister Gerd Müller.

Für den Wahlkreis 224 wurde Michael Kießling aus Denklingen zum Bundestagskandidaten gekürt. Am Stand der CSU gab er am nächsten Tag beim Marktsonntag bereits sein Wahlkampf-Debut. Der neue Wahlkreis Starnberg-Germering-Landsberg hat übrigens die Große Kreisstadt als einwohnerstärkste Kommune. Horst Seehofer schwor in seiner Ansprache das Wahlvolk auf die nächste Zeit ein und stellte den Zeitplan vor. Anfang Juli soll das gemeinsame Programm mit der CDU verabschiedet werden, danach der „Bayernplan“ mit abweichenden Positionen. Am liebsten hätte Seehofer dem Parteivolk für die nächsten Monate eine Urlaubssperre verpasst, um vollen Einsatz für den Wahlkampf zu bekommen.