Kunst unterm Bau
Eugen-Papst-Schüler verschönerten Tiefgarage
In der Germeringer Stadthallen-Tiefgarage direkt unter der Bücherei lugt hinter einer Säule ein Panda-Bär hervor, wenige Meter daneben schaukelt ein Schiff über die Wellen, eine bunte Manga-Figur stellt sich in Pose, eine Weltkugel, unzählige kleine Handabdrücke und eine ganze Reihe anderer Motive können entdeckt werden. Die langweiligen grauen Betonwände haben rund 90 Schüler der Eugen-Papst-Schule in Germering in bunte Landschaften verwandelt. Bei der Vernissage stellten die Schüler gemeinsam mit ihrem Projektleiter und Künstler Oliver Beran sowie Direktorin Rita Malterer-Forster ihre Projektarbeit vor. Dabei waren Kinder ab fünf Jahren bis hin zu Jugendlichen der 9. Klassen an der legalen Graffiti-Aktion beteiligt gewesen.
Kreative Aufträge von der Stadt
Statt „Kunst am Bau“ haben wir hier „Kunst unter dem Bau, echt super!“, freute sich Stadthallenleiterin Medea Schmitt. Oberbürgermeister Andreas Haas lobte das kreative Engagement der Schüler, das eine deutliche Aufwertung der vormals trostlosen Tiefgarage bedeute. Die Eugen-Papst-Schüler kennt Haas bereits von mehreren Kunstprojekten. So hatten die Kinder für den Galaball des Lions Clubs die Dekorationen gefertigt und den Rosenbogen im Stadtpark gestaltet. Regelmäßig gebe es von der Stadt kreative Aufträge an die Schule, berichtete Haas.
„Stolz und froh“ sei sie über die Ergebnisse, berichtete Rita Malterer-Schubert. Die Schüler hätten freie Wahl der Motive gehabt, „es sollte nur nichts zum Fürchten sein“, so die Schulleiterin. Nach einem Ideenwettbewerb in allen Klassen, vielen Diskussionen und Anregungen konnte im vergangenen Jahr mit den Mal- und Zeichenarbeiten begonnen werden. Oliver Beran wies die Kinder in die verschiedenen Graffiti-Techniken ein. So konnten die kleinsten Vorschüler beispielsweise bunte Handabdrücke auf den Wänden hinterlassen. Die Älteren griffen natürlich lieber zur echten Graffiti-Spraydose. Motive wurden von Schablonen übertragen, mit Lackstiften nachgebessert, Umrisse hingesprüht und die Proportionen genau berechnet. Nach 20 Außeneinsätzen waren die in Acrylfarben aufgemalten Bilderrahmen mit lebendigen Szenen gefüllt und Germering ist um eine Attraktion reicher.
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