IT-Scouts stehen bereit
Externe Praktiker vermitteln Schülern Medienkompetenz
CeWe-Chef Stephan Reinhold (2. v. li.) hofft auf neue IT-Experten, "denn der Markt ist leergefegt". Abhilfe schaffen die IT-Scouts Daniel Gruber (l) und David Williams (3. v. li.). Mit auf dem Bild: Eva Kuchler (Elternbeiräten Max-Born-Gymnasium), Christina Wenzel (Lehrerin am Carl-Spitzweg-Gymnasium und Jürgen Biffar, Wirtschaftsverband. (Foto: pst)
Mehr als ein Jahr lang hat die Vorbereitungszeit gedauert – bei einer Kick-Off-Feier hat der Germeringer Arbeitskreis Schule-Wirtschaft sein neues Projekt „Medienkompetenz und Digitale Bildung für Germeringer Schulen“ vorgestellt. „It-Scouts sind gefunden, die Ansprechpartner in den Schulen stehen fest, Flyer sind gedruckt – das Projekt kann starten“, freute sich Jürgen Biffar, Vorsitzender des Germeringer Wirtschaftsverbands. Im Nachtasyl der Stadthalle Germering hatten sich Vertreter von Schulen, Wirtschaft, Politik sowie Elternbeiräte zum Kick-Off zusammen gefunden. Ihnen erörterte Biffar den Ansatz des neuen Projekts. „Die Gesellschaft befindet sich in einer digitalen Transformation“, erklärte der Unternehmer. In den nächsten Jahren würden sich Wirtschaft und Berufsfelder „radikal“ ändern. „Viele nicht-digitale Berufe werden wegfallen“, warnte Biffar. Diese würden durch neue Berufe ersetzt werden. „Der Mensch bleibt im Mittelpunkt, aber nur wenn er die digitale Technik beherrscht“, so Biffar. In diesem Bereich könne man übrigens auch „weit überdurchschnittlich verdienen“. „Diese Chancen sollten wir unseren Kindern eröffnen“, mahnte er.
Mehrere Module zur Auswahl
In seinem Vortrag räumte Biffar mit einem Vorurteil auf. Perfektion am Tablet und am Smartphone sei keineswegs mit digitaler Bildung gleichzusetzen. „Den Kindern fehlt ein kompetenter Umgang mit Informationen aus dem Internet“, bedauerte Biffar. Die Schulen könnten bei ihren Lehrplänen „den schnellen Wandel nur schwer nachvollziehen“. Um Abhilfe zu schaffen, hat der AK Schule-Wirtschaft Kompetenzmodule entwickelt. Sie sollen eine Ergänzung des Schulunterrichts sein. Dafür konnten sechs sogenannte IT-Scouts gefunden werden. Die Praktiker aus den Firmen DocuWare, Com For Business und Step Ahead werden an den Schulen einen praxisorientierten Unterricht zu bestimmten Themen abhalten. Mehrere Module stehen zur Auswahl.
Schüler ab der siebten Klasse können beispielsweise Roboter oder Computerspiele programmieren lernen, ab der achten Klasse könnte „App-Programmierung“ gebucht werden. In dem Modul „Safer Internet“ werden die Schüler über Gefahren im Internet wie Viren, Trojaner, Phishing, Cookies oder Spam aufgeklärt. „Social Communities“ sensibilisiert für einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Medien. Ältere Schüler ab der neunten Klasse können sich im Kurs „wie entsteht Software?“ auf den Einstieg in die Software-Branche vorbereiten. Bei „Wege in die ITK-Branche“ wird ein Überblick über Themen der ITK-Branche gegeben und Tätigkeitsfelder sowie Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt. Falls das von der Schule gewünschte Angebot fehlt, dann könne auch auf die individuellen Wünsche eingegangen werden. Die Angebote wurden zusammen mit dem Branchenverband Bitkom im Rahmen der Initiative „Erlebe IT“ ausgearbeitet. Die Germeringer IT-Scouts wurden für ihre Einsätze geschult. Für die Schulen sind die produkt- und unternehmensneutralen Angebote kostenlos. Es können auch Lehrer- und Elterninformationsabende angeboten werden.
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