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"Ich staune, was alles möglich ist"

Computer übernehmen die Haustechnik

Wolfgang André (links) lässt sich von Udo Zenke die Neuerungen bei den digitalen Überwachungsanlagen erklären. (Bild: pst)

Von den Eltern zum Rasenmähen verdonnert zu werden, das kennt der 16-jährige Daniel Niedermair nicht. In das Haus der Germeringer Familie ist vor über zehn Jahren die Zukunft eingezogen. Die Zukunft ist in diesem Fall ein Rasenroboter. Der kleine Gartenhelfer sieht aus wie ein Staubsauger. Ein in den Rasen eingegrabenes Kabel dient quasi als Begrenzungszaun. Innerhalb der Fläche wird alles abgemäht. "Wir lassen den Rasenmäher am liebsten nachts fahren", erklärte Daniel auf der Messe "Smart Home" in der Germeringer Stadthalle. Das ist kein Problem, denn der Roboter ist nicht nur sehr leise, dank der individuellen Programmierung fährt er auch selbstständig aus seiner Ladestation und kehrt dann wieder zurück.

Der Germeringer Wirtschaftsverband hatte die Messe "Smart Home" mit Fachvorträgen zum zweiten Mal organisiert. Beim "smarten" oder "intelligenten" Wohnen geht es übrigens nicht darum, dass man nur mit Abitur oder mit einem hohen Intelligenzquotienten in den eigenen vier Wänden leben darf – so wie beim "Smartphone" viel mehr als lediglich telefoniert werden kann, kann in einem "Smart Home" im Prinzip jedes elektronische Gerät zentral per Fingertipp auf dem Bildschirm gesteuert werden. Germeringer Unternehmen führten ihre digitalen Lösungen rund um Haus und Wohnen den faszinierten Bewohnern vor.

Haustür per Fingerabdruck öffnen

Gewerbeverbands-Vorsitzender Jürgen Biffar ist ein Mensch, der gerne über Visionen in der Digitalisierung spricht, selbst er sagte angesichts der vielen Möglichkeiten, die an den Ständen vorgestellt wurden: "Ich staune, was bereits alles möglich ist."  Vor allem die Haustürschlösser, die lediglich per Fingerabdruck geöffnet werden können, faszinierten ihn und die Möglichkeit den Garten vom Urlaub aus je nach Wetterlage automatisch wässern zu lassen. "Sehr praktisch", lobte Biffar. Auch Zweiter Bürgermeister Wolfgang André war beeindruckt. Er ließ sich von IT-Techniker Udo Zenke eine Überwachungsanlage erklären. Diese könne beispielsweise Gesichter erkennen, aber auch Auto-Kennzeichen. "Dann kann es nie wieder passieren, dass man sein Auto in einer Parkgarage nicht mehr findet", erklärte der Experte.

Verkaufsleiter Thomas Reisnecker entwarf ein Szenario, das an einen Science-Fiction-Roman denken ließ, aber längst Realität ist. Sich in der Früh mit der Lieblingsmusik und dem Lieblingsfarbton wecken lassen, das Bad punktgenau aufwärmen, am Arbeitsplatz kontrollieren, ob die Kameras zuhause etwas Verdächtiges aufgezeichnet haben, vor dem Heimfahren per Kamera einen Blick in den Kühlschrank werfen, die fehlenden Artikel online bestellen und gleich ins Haus geliefert bekommen.


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