Germerings guter Geist
Kinder auf Entdeckungsreise am Kleinen Stachus
„Kann man durch die dicken Rohre am Kleinen Stachus heimlich in die Häuser krabbeln?“; „wurden bei den Grabungsarbeiten Leichen oder Skelette von alten Gräbern gefunden?“; „was passiert eigentlich, wenn ein Bagger aus Versehen eine Leitung beschädigt?“. Die 13 Grundschüler, die vor kurzem bei der Kinderstadtführung des Fördervereins für Heimatpflege „Kinder entdecken Germering“ (KEG) mitgemacht hatten, hatten eine Menge Fragen an die Experten. Diesmal hatte sie Gabriele Off-Nesselhauf mit an die Baustelle des Kleinen Stachus genommen. Dort sollten sie den „Guten Geist“ des Kleinen Stachus suchen, aber auch erfahren, was sich alles in den Gruben und Gräben der Baustelle verbirgt. Auch Oberbürgermeister Andreas Haas war gekommen, um die Kinder ein Stück zu begleiten und über die Umbaupläne zu informieren.
Angesichts der vielen Fragen war es gut, dass die Bezirks- und Stadträtin den Germeringer Stadtarchivar Marcus Guckenbiehl mitgenommen hatte. Ausführlich konnte dieser über den Standort, seine Vergangenheit, aber auch seine Zukunft berichten. Besonders interessant waren für die Buben und Mädchen die historischen Bilder des Platzes, die Uschi Krause und Elisabeth Sepp herumreichten. „Früher hieß dieser Teil der Stadt Fichtenau“, erklärte Guckenbiehl. Warum dies so war, erkannten die Kinder an den alten Bildern, auf denen die Fichten deutlich zu erkennen waren. Bezirks- und Stadträtin Gabriele Off-Nesselhauf erinnerte sich noch gut an ihre Schulzeit, als der Kleine Stachus noch eine relativ ruhige Wegekreuzung war.
Ideen für ein Maskottchen
Mit Staunen vernahmen die Kinder, dass es vor 200 Jahren hier nur eine Wegekreuzung und vor rund 80 Jahren nur sehr vereinzelte Ansiedlungen gab. Erst in den vergangenen Jahrzehnten hat die Bautätigkeit zugenommen und sich der Platz zu einem zentralen Verkehrsknotenpunkt gemausert, der in den letzten Jahren immer mehr unter den Blechlawinen zu leiden hatte.
In Zukunft soll der Kleine Stachus wieder ein Platz sein, auf dem man sich gerne aufhält. Die Pläne für den Umbau gefielen den Kindern recht gut und obwohl der ganze Platz noch aufgerissen ist und die Bauarbeiten in vollem Gange sind, konnten sie schon langsam erahnen, wie es einmal aussehen wird. Besonders auf den neuen Brunnen freuten sich die Kinder und ein Kinde regte in Erinnerung an alte Zeiten an: „Vielleicht könnte man ja wieder eine Fichte pflanzen?“
Nach der ausführlichen Tour rund um die Baustelle hatten die Kinder genug Eindrücke für den weiteren Programmpunkt gesammelt: Das kreative Malen im Stadtmarketingbüro „Löwenzahn“. Gemeinsam mit dem Grafiker Christian Fehl überlegten sich die Kinder ein Motiv für ein Maskottchen: „Den guten Geist des Kleinen Stachus“. Mit Ideenreichtum und viel Phantasie zeichneten und malten die Kinder eifrig ihre Vorstellungen eines möglichen Maskottchens, das den "Guten Geist" widerspiegelt. Am Schluss einigten sich die Kinder auf ein originelles Motiv. Aus dieser Grundlage wird Christian Fehl nun das Maskottchen kreieren. Wie es aussehen wird, das soll noch nicht verraten werden. Die „Entdeckerkinder“ möchten es als Überraschung im Herbst persönlich dem Oberbürgermeister im Rathaus überreichen.
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