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Fünf Hunde vergiftet

Hundehasser legt Köder mit Schneckenkorn aus

Die Hundebesitzer in Germering und Umgebung sind in Alarmbereitschaft. Seit dem Jahresende treibt dort ein Hundehasser sein Unwesen und hat mit Schneckenkorn vergiftete Futterköder ausgelegt. Ein Hund ist bereits gestorben. Vier andere mussten in einer Germeringer Kleintierklinik in das künstliche Koma versetzt werden, haben den Giftanschlag aber glücklicherweise überlebt. Ein Hundebesitzer war am 30. Dezember mit seinem Hund vom Starnberger Weg aus in Richtung Gut Wandelheim unterwegs, als sein Hund in der Nähe der S-Bahn Gleise das Gift aufnahm. Am Neujahrstag hatte ein anderer Hund das Gift in der Nähe des Gnadenhofs gefressen. Unter schrecklichen Qualen starb das Tier. Am Freitag, 4. Januar, zeigte die Tierklinik in der Industriestraße die drei weiteren Fälle an. Einer der Hunde hatte das Gift am 2. Januar in der Nähe des Unterbrunner Waldes verzehrt, der andere hatte den Köder beim Germeringer Abenteuerspielplatz aufgenommen und der dritte im Wald an der Schollstraße. „Die Hunde haben die Giftattacke überstanden und sind auf dem Weg der Besserung“, freut sich Tierärztin Marion Link. Zum Glück hatten die Besitzer ihre Tiere sofort in die Klinik gebracht, wo sie Darm- und Magenspülungen bekommen haben.

Grausamer Todeskampf

Da die Tiere wegen des Giftes andauernde Krampfanfälle bekamen, wurden sie zusätzlich in das künstliche Koma versetzt. „Wer macht nur so etwas Grausames?“, fragt sich die Tierärztin. Schließlich ist der Vergiftungstod durch die türkisfarbenen Schneckenkörner besonders grausam. „Die Tiere müssen sehr leiden und haben große Schmerzen“, erklärt Marion Link. Einziges Gegenmittel sei, so schnell wie möglich mit dem Tier zu einem Tierarzt zu fahren, der dann den Magen ausspült. Besonders perfide findet Dr. Link, dass Köder beim Germeringer Abenteuerspielplatz ausgelegt worden waren. Auch Kinder hätten die süßlich schmeckenden bunten Giftkörner finden und verzehren können. „Das ist für Kinder hochgefährlich!“ Auch das Leid, das über die Familien kommt, die ihr geliebtes Haustier auf eine solch dramatische Weise verlieren, sei kaum vorstellbar, so die Tierärztin.

Die Polizei hat inzwischen die Ermittlungen aufgenommen. Dienststellenleiter Klaus Frank von der Polizeiinspektion Germering rät allen Hundebesitzern derzeit ihre Hunde beim Gassigehen an die kurze Leine zu nehmen und verdächtige Gegenstände der Polizei zu melden. Ebenso sucht die Polizei Personen, die auffällige Wahrnehmungen gemacht haben. Hinweise werden von den Inspektionen in Germering und Gauting entgegengenommen. Gegen den unbekannten Täter wird wegen Vergehen nach dem Tierschutzgesetz und Sachbeschädigung ermittelt.

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