„Alte Menschen sind oft einsam, aber das war auch früher schon so“, weiß Bärbel Pohlmann, beim Sozialdienst Germering Ressortleiterin des Besuchsdienstes, denn dieses Angebot wurde bereits vor 25 Jahren von der langjährigen Germeringer Sozialreferentin Friedl Off ins Leben gerufen. Bärbel Pohlmann selbst besucht seit 22 Jahren alte, kranke, behinderte und vor allem einsame Menschen; davor war sie vier Jahre in der Krankenpflege des Sozialdienstes tätig. Hilfe bekommt sie derzeit von 24 freiwilligen Helferinnen und Helfern zwischen 40 und 65 Jahren, die momentan insgesamt 34 Personen betreuen, von denen wiederum 19 zu Hause leben und 15 in verschiedenen Senioreneinrichtungen.
Vor 25 Jahren, als der Besuchsdienst initiiert wurde, waren es sogar noch mehr Menschen, die sich auf die Besuche durch ihre feste Bezugsperson freuten. Der Grund für den leichten Rückgang ist, dass demenzkranke Menschen heute speziell betreut werden. Dafür gibt es eigene Angebote beim Sozialdienst wie das „Café Zeitlos“, TiPi oder die Gruppe „Lichtblick“. Bärbel Pohlmann besucht seit vier Jahren ein- bis zweimal pro Woche für zirka eine Stunde eine Dame im Altenheim. Sie gehen spazieren, sehen sich Fotos an, spielen und reden.
„Die Besuche machen schon sehr viel Freude, denn es kommt auch viel zurück“, sagt Bärbel Pohlmann über ihr Engagement, „manchmal entstehen richtige Freundschaften!“. Das Miteinanderreden sei das Wichtigste: „Viele sprechen sich richtig aus, erzählen ihren Kummer. Sie sind oft sehr einsam, niemand kümmert sich wirklich um sie“. Vertrauen und Nähe sind bei dieser Tätigkeit gefragt, denn die wöchentlichen Besuche erfolgen oft über einen Zeitraum von Jahren hinweg, manchmal bis in den Tod hinein. „Das geht einem dann natürlich schon sehr nahe“, aber die Besuche machen ihr noch immer viel Spaß, „und man will ja auch helfen“.
Wer sich selbst beim Besuchsdienst als ehrenamtlicher Helfer engagieren will oder diese Hilfe in Anspruch nehmen möchte, meldet sich beim Sozialdienst Germering (Planegger Str. 9) unter Tel. 844845. Bei Einstufung in die Pflegeversicherung kostet ein Besuch sieben Euro, ansonsten ist der wöchentliche Hausbesuch einmal in der Woche kostenlos.