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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Einen weiteren Lockdown werden viele Betriebe nicht mehr überleben"
Wirtschaftsverband Germering fordert verlässliche Strategien
Auf die schwierige Lage der Unternehmen in Folge der Pandemie und der Corona-Maßnahmen weist der Wirtschaftsverband Germering hin. In einem Offenen Brief an Ministerpräsident Markus Söder und Bundeskanzlerin Angela Merkel stellt er klare Forderungen:
"Nicht alleine den Kopf hinhalten"
Als Wirtschaftsverband engagieren wir uns seit über 20 Jahren ehrenamtlich für unsere Unternehmer und unsere Stadt. Dass es für diese Pandemie zunächst keine Blaupause gibt, leuchtet ein. Doch nach 12 Monaten sollte es mittlerweile klar sein, dass das flächendeckende Schließen von Geschäften und Betrieben aus diversen Branchen keine geeignete Maßnahme zur Eindämmung des Coronavirus sein kann.
Der Fachhandel, die Kulturbranchen, die körpernahen Dienstleister, Fitnessstudios und nicht zuletzt die Gastronomie und Hotelbetriebe können nicht alleine den Kopf dafür hinhalten, dass es der Politik auch nach 12 Monaten nicht gelungen ist, andere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zum Einsatz zu bringen.
"Dahinter stecken Menschen"
Die Unternehmer werden zum Spielball ergebnisloser Diskussionen um Öffnungsstrategien und Lockerungen. Dahinter stecken Menschen, der jahrelange oder gar jahrzehnte lange Aufbau des Unternehmens, Arbeits- und Ausbildungsplätze. All dies wird mit einem Strich für nicht systemrelevant erklärt. Viele Betroffene haben auch nach fast einem Vierteljahr Schließung noch keine Hilfsgelder erhalten oder konnten diese beantragen. Dazu kommt, dass die Auswahl der Branchen, die geöffnet oder geschlossen werden, rein willkürlich erscheint. Diese Umstände machen es den Unternehmern immer schwerer, die Maßnahmen mitzutragen.
"Nicht noch einmal"
Wir fordern:
• Verlässliche Öffnungsperspektiven und Strategien, die es allen betroffenen Unternehmen ermöglichen, planbar ihre Firmen weiterzuführen und ihr Überleben zu sichern.
• Sofortige finanzielle Entlastung der betroffenen Betriebe (u.a. Einrechnung des Unternehmerlohns in die Coronahilfen, einheitliche sowie pragmatische Abschreibungsmöglichkeiten und weitere Steuererleichterungen für betroffene Unternehmer)
• Es muss sichergestellt sein, dass die betroffenen Branchen NICHT noch einmal Opfer eines weiteren Lockdowns werden.
• Es muss zukünftig ausgeschlossen werden, dass die Politik versucht, Kontakteinschränkungen und Mobilitätseinschränkungen durch das Schließen von Unternehmen zu erreichen.
"Viele stehen am Rande ihrer Existenz"
Einen weiteren Lockdown werden viele Betriebe nicht mehr überleben, denn viele stehen jetzt schon unverschuldet am Rande ihrer Existenz!
Der Vorstand des Wirtschaftsverbandes Germering e.V.
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