Einen Osterbrunnen hat nicht jeder
Förderverein behängt Jakobsfigur mit Eiergirlanden
In diesem Jahr hatte es der Heilige Jakob besonders gut gemeint. Er ist schließlich nicht nur der Schutzpatron der Pilger, sondern wird auch um gutes Wetter angerufen. Bei strahlendem Frühlingssonnenschein verwandelten die Mitglieder des Fördervereins für Heimatpflege Unterpfaffenhofen-Germering und die Unterpfaffenhofener Dorffrauen den Jakobsbrunnen in der Salzstraße wieder in einen traditionellen Osterbrunnen. Am Vortag hatten die Aktiven bereits meterlange Buchsbaum- und Thujengirlanden gebunden. Diese wurden dann auf ein Eisengestell gewickelt, das über die Figur des Heiligen Jakobs gesteckt wurde. Dann wanden die Helfer die bunten Eiergirlanden um das Ganze. Schulkinder der Kleinfeldschule in Unterpfaffenhofen hatten die Plastikrohlinge kunstvoll mit wasserfesten Farben bemalt. "In diesem Jahr sieht der Brunnen besonders schön aus", fanden die Helfer nach getaner Arbeit. Zufrieden begutachtete auch der langjährige Vorstand und Ehrenvorsitzende des Fördervereins, Albert Bichler, das Werk.
Brunnen ist Vorbild für andere Gemeinden
Er hatte vor rund 20 Jahren die Idee für den Brunnen gehabt. Jahrelang hatte er sich mit Mitstreitern für die Idee eingesetzt. Der Verein musste nicht nur bürokratische Hürden überwinden, sondern auch 35.000 Euro für die Realisierung sammeln. 2003 wurde der Dorfbrunnen im Altdorf Unterpfaffenhofen mit Blick auf die alte Jakobskirche realisiert. Seit 2004 schmücken Mitglieder den Brunnen mit bis zu 1.000 bunten Eiern. "Unser Brunnen ist mittlerweile Vorbild für andere Gemeinden geworden", berichtete Bichler. Den liebenswerten Brauch, der eigentlich aus der Fränkischen Schweiz stammt, hätte es früher in Bayern nicht gegeben. Mittlerweile haben viele Gemeinden ebenfalls einen Osterbrunnen, hat Bichler festgestellt.
Der Förderverein setzt sich für die Heimatpflege in Germering ein. "Damit sich unsere Alt- und Neubürger hier wohl fühlen können, bedarf es nicht nur einer modernen Infrastruktur, sondern auch der Verwurzelung in unserer Heimat. Dazu möchte unser Förderverein durch eine Rückbesinnung auf die Geschichte und Tradition unserer Stadt beitragen", erklärte Vorstand Gerhard Niembs. Die Mitglieder des Vereins pflegen Brauchtum und Volksmusik, setzen sich für den Erhalt von erhaltenswerter Bausubstanz und geschützten Denkmälern ein und verschönern das Ortsbild beispielsweise durch den Jakobs-Brunnen und den Bildstock St. Rupert im Ortsteil Unterpfaffenhofen. Kulturelle Veranstaltungen, das Adventssingen und das Patroziniumsfest bei der Wandelheimer Kapelle runden die Aktivitäten des Vereins ab. Der Osterbrunnen bleibt bis zum Weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern, geschmückt.
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