Ein Jahr voller Nachhaltigkeit
Germeringer RepairCafé reparierte knapp 300 Dinge
Seit über vier Jahren wird an fast jedem letzten Samstag im Monat in den Räumlichkeiten der Freien evangelischen Gemeinde am Bahnhofplatz das Germeringer RepairCafé veranstaltet. An den zehn Reparatursamstagen in diesem Jahr machten über 600 Leute von diesem Angebot Gebrauch und brachten ihre „Patienten“, wie die zu reparierenden Gegenstände im RepairCafé bezeichnet werden, dorthin. Seit der Gründung besuchten rund 2.800 Leute diese von zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern getragene Initiative, die mittlerweile als feste Institution das öffentliche Leben in Germering bereichert.
Die Mitwirkenden stellen ihre Fähigkeiten für andere zur Verfügung, um Kleingeräte, Computer, Fahrräder, Kleider oder Holzgegenstände zu reparieren. Außerdem gibt es im Café warme und kalte Getränke sowie eine Auswahl an Kuchen, um mögliche Wartezeiten angenehm zu überbrücken und wenn gewollt, mit anderen Besuchern ins Gespräch zu kommen.
Ein Jahr in Zahlen
Die Bilanz des Germeringer RepairCafés kann sich auch im Jahr 2017 wieder sehen lassen. Insgesamt wurden über 470 kaputte Dinge dorthin gebracht, von denen 285 sofort repariert werden konnten. Bei einem Viertel der Gegenstände konnten die Mitarbeiter des RepairCafés nichts mehr ausrichten. Bei dem Rest mussten die Besitzer Ersatzteile besorgen, die dann beim darauffolgenden RepairCafé eingebaut werden konnten.
Die höchste Erfolgsquote wies mit 86 Prozent die Kleiderklinik auf, gefolgt von der Fahrradklinik mit rund 81 Prozent. Auch die Holzklinik hatte eine vergleichbar hohe Erfolgsquote, wurde aber deutlich weniger in Anspruch genommen. Den stärksten Andrang erlebte die Kleingeräteklinik mit knapp 277 Patienten, von denen fast die Hälfte gleich vor Ort repariert werden konnte, bei rund einem Sechstel mussten Ersatzteile besorgt werden und nach deren Einbau funktionierte das Gerät wieder. Ein Drittel der Kleingeräte erwies sich als irreparabel.
Von den rund 70 Patienten, die in die Computer- und Smartphoneklinik gebracht wurden, konnten zwei von drei wieder zum Laufen gebracht werden, bei jedem achten waren Ersatzteile zu besorgen und beim Rest konnten die Mitarbeiter nichts mehr ausrichten.
Das Repair-Café fördert die „Kultur der Reparatur“ und trägt dazu bei, mit unseren begrenzten Ressourcen sinnvoll und ökonomisch umzugehen. Außerdem vernetzt es Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen, die sich gegenseitig helfen. Die Mitarbeiter schätzen besonders den guten Zusammenhalt untereinander und dass sie bei vielen Reparaturen selbst etwas dazu lernen bzw. von anderen lernen können, die ihnen mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen bereitwillig zur Seite stehen.
Wer sich vorstellen kann, seine Fähigkeiten ebenfalls für andere einzusetzen, kann sich gerne unter RepairCafe@germering.feg.de melden. Das Team freut sich über weitere Unterstützung.
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