Die weibliche Seite der Reformation
Theaterstück und Ausstellung in der Jesus-Christus-Kirche
Die Jesus-Christus-Kirche in Germering steht am nächsten Wochenende ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums. Nicht Luther und die anderen Größen der Reformation sind es aber, die sich im Mittelpunkt eines Theaterstücks und einer Ausstellung befinden, sondern seine Frau Katharina von Bora sowie die Ehefrauen von Philipp Melanchton, Ulrich Zwingli und Johannes Calvin: Katharina Krapp, Anna Reinhart und Idelette de Bure.
Am Freitag, 23. Juni, ist ein Theaterabend geplant. Mirjana Angelina lässt in ihrem Ein-Personen-Stück "Lutherin zu Wittenberg" die wichtigsten Stationen im Leben der Katharina von Bora Revue passieren. Angeregt durch historische Dokumente, Briefwechsel und biographische Überlieferungen hat die Schauspierin, Autorin und Leiterin der christlichen Theaterarbeit (Gospel Art Studios) eine Szenenfolge erarbeitet, in der vor dem historischen Hintergrund der Reformation, der Bauernkriege, des Reichstages in Augsburg und der Pest der Alltag der Lutherin und ihrer von Verleumdung, Krankheit und Geldsorgen geplagten Familie thematisiert wird. Dabei wird zum einen deutlich, dass Katharina Bora der eigentliche wirtschaftliche Motor der Familie war und zum anderen die eher aus praktischen Überlegungen geschlossene Ehe sich zu einer Beziehung entwickelte, die von tiefer gegenseitiger Liebe und Vertrautheit getragen wurde. Der Theaterabend in der Jesus-Christus-Kirche (Hartstraße 6) beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt beträgt 12 Euro, Schüler und Studenten zahlen 8 Euro.
Am Sonntag, 25. Juni, wird nach dem Gottesdienst gegen 11 Uhr im Gemeindehaus der Jesus-Christus-Kirche (Hartstr. 8) eine Ausstellung eröffnet, die die weibliche Seite der Reformation zeigt und Einblicke ins mittelalterliche Leben gibt. Auf Schautafeln werden das Wirken und die alltägliche Arbeiten von Frauen im Mittelalter vorgestellt. Wer tiefer einsteigen möchte, kann sich in die Leseecke zurückziehen. Dort finden die Besucher Bücher für Kinder und Erwachsene, die sich mit dem Thema intensiv beschäftigen. Die Ausstellung "Frauen der Reformation" ist bis zum 31. Juli zu sehen.
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