Die Studentin und Monsieur Henri
Roßstall-Theatergruppe probt für die Premiere
Die Proben laufen auf Hochtouren. In ein paar Tagen, am 19. März, ist wieder einmal Premiere im Roßstall-Theater. Dieses Mal bringt Regisseurin Cecilia Gagliardi das Stück „Die Studentin und Monsieur Henri“ auf die Bühne. „Eine zutiefst menschliche Komödie“ sei das Stück, heißt es in der Vorankündigung. Es geht um einen grantigen Witwer, eine ungeliebte Schwiegertochter, einen Sohn und um eine junge Studentin. Diese bekommt ein Zimmer in dem Haus des Witwers unter der Bedingung, dass sie dem Sohn den Kopf verdreht, damit er seine Frau verlässt. Somit nimmt die ungewöhnliche Komödie ihren Lauf. Gefühlschaos, Erkenntnis und Verzeihen bestimmen die Handlung. Auf ein „Happy End“ müssen die Zuschauer aber verzichten. Die Hauptpersonen in dem Stück sind Daniela Maria Fiegel, Anja Neukamm, Willi Hörmann und Thomas Leicht.
Verfallener Stadl wird Bühne
Der Roßstall ist übrigens bis heute das einzige Theater im Landkreis mit einem eigenem Haus, das unter der Regie eines gemeinnützigen Vereins läuft und auf keine Subventionen angewiesen ist. Der Freundeskreis Germeringer Bürger ist Eigentümer des ehemaligen Zengerlehofs in der Augsburger Straße 8. In rund 20.000 Stunden haben die Mitglieder Anfang der 80er Jahre den verfallenen Heustadl und die Remise zu einem Theater umgebaut.
Die Anfänge der Laienspielgruppe reichen jedoch bis ins Jahr 1975. Damals hatten Bewohner des Bärenwegs für gemeinsame Aktivitäten einen Hobbykeller gemietet. Neben Ausflügen, Festen und Treffen wurde auch Theater gespielt. Ralph Ott, Begründer des Vereins Freundeskreis Germeringer Bürger, stellte im Jahre 1977 eine Laienspielgruppe auf die Beine. Der Maxime „alles, bloß keine Mundartstücke“ blieb die Theatergruppe bis heute treu. Bald wurde der Kellerraum für all die Aktivitäten zu klein. Der Freundeskreis pachtete daraufhin den verfallenen Pferdestall, ein Teil des Zengerlehofs, und richtete ihn wieder her. Bereits zwei Jahre nach der Eröffnung des „Kleinen Roßstalls“ stand fest, dass der Platz nicht ausreicht und wieder erweitert werden muss. Die Mitglieder beschlossen nach langen Beratungen mit Zustimmung der Eigentümerin nun in Eigenregie das gesamte landwirtschaftliche Anwesen in ein „Bürger- und Theaterhaus“ umzuwandeln. Am 25. Oktober 1985 konnten die neuen Räume mit einem großen Fest eingeweiht werden. Seit rund 30 Jahren feiert der Roßstall mit seinen diversen Angeboten nun Erfolge. Das Überleben des Theaters wird zuverlässig durch das Publikum gesichert, das den Schauspielern über die Jahre seine Treue gehalten hat, so dass die Vorstellungen fast immer ausverkauft sind.
Premiere von „Die Studentin und Monsieur Henri“ ist am Samstag, 19. März, 20 Uhr. Weitere Aufführungen sind: Sonntag, 20. März, 19 Uhr, 1., 2. April, 20 Uhr, 3. April, 19 Uhr, 8., 9. April, 20 Uhr, 10. April, 19 Uhr, 22., April, 20 Uhr, Sonntag, 24. April, 15 Uhr. Kartenvorverkauf und Reservierung: Mittwoch 14 bis 16 Uhr, Donnerstag 16 bis 19 Uhr im Roßstall-Theater in der Augsburger Straße 8. Telefon (089) 8414774.
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