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Da geht die Post ab

Noch keine Einigung über Verteilzentrum im Germeringer Norden

In der Nähe des DHL-Paketverteildienstes soll das neue Briefverteilzentrum der Post entstehen. (Bild: pst)

Die Pläne der Deutschen Post AG sind seit Monaten Dauerthema in Germering. Westlich angrenzend an die Gebäude des DHL-Paketverteilzentrums möchte die Post im Germeringer Norden ihre neue Niederlassung „Brief“ gründen. Das Briefverteilzentrum soll die Standorte in München und Starnberg ersetzen. Die bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen hat das Unternehmen schon gekauft. Sie waren bereits im Rahmenplan aus dem Jahr 2001 für Gewerbe vorgesehen. Auf einer Gesamtfläche von rund 67.000 Quadratmetern Fläche sollen die Geschäftsbereiche „Verwaltung der Niederlassung Brief München“, „Kundenservicecenter Süddeutschland“, „Regionaler Geschäftsbereich Süd“, das „Briefzentrum München“ und das „IT-gestützte Nach- und Rücksendezentrum Süddeutschland“ auf 33.000 Quadratmetern entstehen.

Das bedeutet laut Post Arbeitsplätze für 1.300 Menschen. Neben den 286 Vollzeitarbeitsplätzen werde es 1014 in Teilzeit geben. Die Stadt kann sich auf Gewerbesteuern in Höhe von bis zu einer Million Euro freuen und auf ökologische Ausgleichsflächen, die neben Fassaden- und Dachbegrünung auch einen kleinen Wald beinhalten. Wie alles aussehen könnte, stellten Post-Projektleiter Thomas Schlickenrieder und Landschaftsarchitektin Andrea Gebhardt dem Stadtrat vor Kurzem vor. Im Gegensatz zur Flächenversiegelung vergleichbarer kleinteiliger Gewerbegebiete in Höhe von rund 80 Prozent werde die Post lediglich 66 Prozent an Flächen zubauen. Und es soll nicht mehr innerstädtischen Verkehr geben, versprachen die Post-Vertreter. Die Fahrten sollen über die B2, A 99 und A 96 erfolgen.

Spätestens im Mai fällt die Entscheidung

Bereits 2021/22 möchte die Post in Betrieb gehen. Um Unterstützung haben Postvertreter in den letzten Monaten bei verschiedenen Veranstaltungen und bei den Stadträten gebeten. Einwände und Bedenken von Bürgern, Gewerkschaft und Politikern hat das Unternehmen teilweise aufgegriffen. Zusätzliche Untersuchungen, beispielsweise beim Verkehr, wurden durchgeführt und die Planung überarbeitet. Doch die Entscheidung fällt schwer.

Bei ihrer Entscheidung müssen die Stadträte Germeringer Belange wie Arbeitsplätze, Verkehr, Gewerbesteuer und Landschaftsbild gegeneinander abwägen. Wie das ausgehen wird, steht noch nicht fest. Der Stadtrat ist jedenfalls von einer einstimmigen Entscheidung weit entfernt. Vor einigen Tagen hatte der Germeringer Planungsausschuss seine Abstimmung über die Aufstellung eines Bebauungsplans für das Vorhaben nach dreistündiger Diskussion vertagt. Während CSU-Vertreter das Postprojekt als Chance für die Stadt begreifen und auf den Vorteil der wohnortnahen Arbeitsplätze und der Steuereinnahmen hinweisen, finden vor allem SPD und Grüne, dass die Postpläne für Germering zu groß seien. Sie befürchten zu viel Verkehr. Allerdings herrschen auch innerhalb der Fraktionen unterschiedliche Meinungen vor. In der Diskussion stellte Oberbürgermeister Andreas Haas klar, dass es die Option „alles soll so bleiben wie es ist“, nicht gebe. Schließlich sehe der Rahmenplan das Gewerbegebiet im Germeringer Norden vor.

Stadtrat entscheidet

Am 9. April steht der Post-Bebauungsplan auf der Tagesordnung des Germeringer Bauausschusses. In einer Sondersitzung wird der Stadtrat dann am 21. Mai entscheiden.

 

Dafür oder dagegen? Diskutieren Sie mit!

Wie stehen Sie zu den Plänen der Post und zu der Niederlassung in Germering? Sie sind eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Schreiben Sie uns, was Sie denken, an:

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