Berufe für jeden Geschmack
Erste zentrale Informationsmesse für alle Germeringer Schüler
„Was brauche ich für eine Note in Deutsch?“, „Werden Mädchen bevorzugt?“, „Was verdiene ich?“ und „Kann ich ein Praktikum machen?“. Das waren nur einige der Fragen, die die rund 1000 Germeringer Schüler an die vielen Vertreter unterschiedlicher Berufe und Bildungseinrichtungen stellten. Das Schulzentrum in Unterpfaffenhofen hatte sich vor kurzem in eine riesige Berufsinformationsmesse verwandelt. Schüler, Lehrer, aber auch Eltern nahmen das Angebot gerne in Anspruch, deckten sich mit Infomaterial ein und stellten Fragen zu Inhalt, Chancen und zum Alltag der Berufe.
Bisher hatten die Infobörsen an den Germeringer Schulen immer an unterschiedlichen Terminen stattgefunden. In diesem Jahr hatten die Elternbeiräte unter der Leitung von Dagmar Pfann und Ulrike Lutz gemeinsam mit dem Gewerbeverband erstmals einen einzigen gemeinsamen Infoabend auf die Beine gestellt. „Die Zusammenlegung der Einzelveranstaltungen nutzt uns allen“, betonte ein hochzufriedener Jürgen Biffar, Vorsitzender des Gewerbeverbands Germering. Die Schüler hätten eine größere Auswahl an 90 ausstellenden Betrieben und 40 Vorträgen, die Unternehmen und Schulungseinrichtungen konnten sich vielversprechenden jungen Leuten und deren Eltern präsentieren, Praktikanten und Bewerber für eine Ausbildung gewinnen.
„Den richtigen Beruf zu ergreifen zählt zu den wichtigen Dingen im Leben“, betonte Oberbürgermeister Andreas Haas. Oft seien die Schulabsolventen aber „völlig unvorbereitet und wissen nicht, was sie machen sollen“, hat Schülermutter Michaela Rudolph festgestellt. Ihr gefiel an dem Berufsinfoabend besonders, dass sich so viele Unternehmen aus der Umgebung vorstellten. Zum Beispiel ein Malerbetrieb. Hier warb Beate Wickenrieder für den Beruf, „hier kann man viel gestalten, das ist ein schöner Beruf, der sich gut für Mädchen eignet“, erklärte die Frau.
Herzen aus Schieferplatten
Auch bei den Dachdeckern sind Mädchen willkommen. Dachdeckerin Dagmar Dürr hatte Schieferplatten mitgebracht, die man mit dem Schieferhammer zu einem Herzen klopfen konnte. Großer Andrang herrschte vor der Polizei. Geduldig erläuterte der Polizist die Fragen zu Ausbildung und Berufsalltag. Am Schluss bekam er die „Laufzettel“ der Jugendlichen zum Unterzeichnen vorgelegt.
Damit die Schüler möglichst viel von dem Nachmittag mitnehmen und diesen nicht gar schwänzen oder nur mit den Freunden vor dem Brotzeitstand verbringen, mussten sich die Schüler ihre Besuche an den Ständen und die Besuche bei den Vorträgen quittieren lassen. Die Mittelschüler sollten darüber hinaus genügend Informationen sammeln, um am nächsten Tag vor der Klasse ihre Erfahrungen in einem Kurzreferat austauschen zu können.
Und auch aus einem anderen Grund seien die Gespräche an den Ständen wichtig, so Realschuldirektor Christoph Breuer. Die Jugendlichen sollten lernen von sich aus auf die Firmenvertreter zuzugehen und sich trauen Fragen zu stellen. Ruth Hellmann, Schulleiterin der Mittelschule an der Wittelsbacherstraße erhoffte sich von dem Infoabend einen „Blick über den Tellerrand“, bei dem neue Berufe kennen gelernt werden können und Perspektiven auf Weiterqualifizierungen, um einen Wunschberuf zu erreichen. Den Schülern gefiel besonders die Messeatmosphäre. Freudig deckten sie sich mit kleinen Geschenken wie Taschen, Gummibärchen und Stiften ein, griffen aber auch zu den Flyern und Broschüren.
Copyright: Wochenanzeiger Medien GmbH