"Wir sind entsetzt"
SPD warnt vor "dichtest möglicher Bebauung"
In der letzten Sitzung musste sich der Bezirksausschuss Münchner Süden (BA 19) mit einem weiteren Bauvorhaben (Bauweberstraße 7a) auf der ehemaligen Stäblistraßen-Trasse befassen, das einen Baukörper plus Stellplätze, aber keinen Baumschutz vorsah, wie Michael Kollatz kritisierte. „Auch wenn der BA einstimmig eine ablehnende Stellungnahme zu dem Bauvorhaben beschloss, sind wir als SPD im Bezirksausschuss 19 entsetzt über das Vorhaben“, sagt er.
Hannelore Prechtel erinnert an die ursprünglichen Pläne zum Weiterbau der Stäblistraße in Richtung Autobahn Garmisch, für den Grundstücke reserviert worden waren. Diese Pläne scheiterten an der Regierung von Oberbayern. Die Stadt musste die bis dahin freigehaltenen Grundstücke an die vorigen Eigentümer zurückgeben. Prechtel beklagte: "Die enorme Wertsteigerung dieser Grundstücke durch das bestehende Baurecht führen nun zu der dichtest möglichen Bebauung - und das ohne Rücksicht auf die in Jahrzehnten dort gewachsenen, sehr stattlichen Bäume." Sie protestierte gegen eine radikale Abholzung: Bei solchen Bauvorhaben bleibe meist kein einziger Baum stehen, obwohl es oft nur zumutbarer, kleiner Änderung oder Einschränkungen bedürfe, um wenigstens einige Bäume zu retten. Hier finde so ein besonders krasser Fall von Zerstörung des für Klima, Natur und damit auch für den Menschen notwendigen Grüns statt, das CO2 bindet, Staub filtert und für die Kühlung der Umgebung sorge.
Bleibt der "Stäbli-Weg" machbar?
Dorle Baumann befürchtet angesichts des Bauvorhabens zudem nichts Gutes für den hier geplanten Rad- und Fußweg zwischen Forstenrieder Allee und Neurieder Kreisel, der als sicherer Schulweg dringend gebraucht würde. Schon 2014 hatte die Bürgerversammlung das Anlegen des Weges empfohlen. Auch der Bezirksausschuss will ihn. Ein solcher „Stäbli-Weg“ würde eine kurze und zugleich sichere Verbindung aus dem Süden Forstenrieds und von Fürstenried West hin zu Grundschule, Kitas und Kirche in Forstenried schaffen - abseits des starken Verkehr auf den engen ehemaligen Dorfstraßen.
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