"Wir haben keine Brennpunkte"
Der Münchner Süden ist vor allem eins: sicher
Jeden Tag leistet die Polizei im Münchner Süden 35 Einsätze. Rund 13.000 sind das im Jahr, berichtete Hans Jürgen Erlebach, Leiter der Polizeiinspektion Forstenried (PI 29), der Bürgerversammlung im Münchner Süden. Die Zahl lag 2017 auf dem Niveau der Vorjahre. Neben zeitintensiven Einsätzen im Viertel (z.B. bei Menschen mit psychischen Problemen oder Betrunkenen) sei die Polizei zudem durch "fremde" Großveranstaltungen (Fußball, Wiesn) erheblich in Anspruch genommen.
Es gebe zwar einen leichten Anstieg der Deliktzahlen, sagte Erlebach, dennoch sei die Sicherheitslage im Münchner Süden sehr gut: "Sie können hier sehr froh sein", meinte er zu den Bürgern, "wir haben hier keine Brennpunkte und keine Entwicklungen, die Anlass zu Sorge gäben."
"Legen Sie einfach auf!""
Dringend legte Erlebach den Bürgern ein gesundes Misstrauen bei Anrufen nahe, denn die Fälle von Betrügereien durch falsche "Polizeibeamte" habe zugenommen. "Legen Sie einfach auf", riet er Bürgern, die von "der Polizei" angerufen werden. "Das ist meistens nie die echte Polizei", so Erlebach. Bürger sollten sich überlegen, ob es wirklich notwendig sei, dass sie im Telefonbuch stehen. Denn: Betrüger wählen ihre Opfer oft über älter klingende Vornamen im Telefonbuch aus.
"Schlimmeres verhindern"
Bei den Verkehrsunfällen nehme die Polizei jeden Tag 5 bis 6 auf, so Erlebach. Mit 1.953 Verkehrsunfällen habe man 2017 ene leichte Steigerung hinnehmen müssen. Er dankte insbesondere den Schulweghelfern für ihren Einsatz und kündigte weiterhin Kontrollen von Autofahrern auf Drogen und Alkohol an. Mit 200 festgestellten Verstößen sei hier leider eine große Zahl an Delikten festgestellt worden. "Wir kontrollieren, um hier Schlimmeres zu verhindern!", so Erlebach.
Den Bürgern riet er, miteinander zu sprechen: Dann könne manches Problem - etwa beim Streit ums Parken - auch ohne Polizei gelöst werden. Das wäre für die Beamten hilfreich, denn sie stoßen oft an ihre Grenzen und seien durch Einsätze höherer Priorität gebunden.
Nicht politisch äußern wollte sich Erlebach zum Polizeiaufgabengesetz, das der Landtag am Tag der Bürgerversammlung beschloss. "Das ist nicht so dramatisch wie dargestellt", meinte Erlebach dazu, "es wird alles gut".
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