Weitere Schilder sollen's richten
Kaum Chancen gegen Raserei auf Fußweg
Die "Radlraserei" auf dem Fußweg zwischen Wolfratshauser und St.-Wendel-Straße beklagte eine Anwohnerin bei der Bürgerversammlung im Münchner Süden. "Da sind viele sehr schnelle Radlfahrer unterwegs, Kinder werden weggeklingelt und weggestinkefingert", berichtete sie. Die Bürgerversammlung empfahl daher im Herbst, für die Radler eine andere Lösung zu suchen - z.B. durch das Anlegen eines eigenen parallelen Wegs.
Verbreiterung geht nicht
Diesen Wunsch hat das städt. Baureferat nun für nicht erfüllbar erklärt. Der Fußweg ist auf der einen Seite die Grenze zur Wohnbebauung; auf der anderen Seite stehen große Bäume in der öffentlichen Grünanlage. Eine Verbreiterung des Weges oder der Bau eines daneben verlaufenden Radweges seien deshalb nicht möglich.
Der Fußweg wurde erst im Juli 2021 mit einer Zusatzbeschilderung „Fahrrad frei“ ergänzt, erinnerte das Baureferat. Damit sollte Radlern der eigentlich nötige Umweg über die Siemensallee erspart werden.
Fußgänger haben immer Vorrang
Das Baureferat will nun die Hausverwaltungen der angrenzenden Wohngebäude bitten, die neben dem Weg verlaufenden Hecken zurückzuschneiden. "Dadurch könnte die Blickbeziehung deutlich verbessert werden", erklärte das Baureferat - wer aus dem Haus auf den Weg tritt, könnte rasende Radler also vielleicht etwas früher sehen.
Auf dem Fußweg haben Fußgänger grundsätzlich Vorrang vor Radlern, erläuterte das Baureferat die Rechtslage: Die Beschilderung „Fahrrad frei“ an einem Gehweg wie diesem fordere Radfahrer "zu einem Höchstmaß an Rücksichtnahme" auf. Um dies deutlich zu machen, will das Baureferat beim Kindergarten am Fußweg weitere Schilder („Spielende Kinder“) anbringen.
Ob Radler, die das erste Schild ignorieren, das zweite respektieren?
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