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Rubrik: Gesamt · Stadtteil: München
"Verkehr größtenteils hausgemacht"
Bürger warten auf Gesamtkonzept für den Münchner Süden
Da hat sich zum Vorjahr nicht viel geändert: Es ist vor allem ein Thema, das die Bürger im Stadtbezirk 19 beschäftigt, der Verkehr. Das wurde in der Bürgerversammlung deutlich. Zahlreiche Anträge wurden rund ums Thema gestellt. Auffallend: Es gab keine Wünsche in Sachen Kinderbetreuung oder Bildung. Geleitet wurde die Versammlung im Bürgersaal Fürstenried von Beatrix Zurek, stellvertretende Sprecherin der SPD-Stadtratsfraktion.
Sammeln, prüfen, aufarbeiten
Der Vorsitzende des Bezirksausschusses (BA), Ludwig Weidinger, gab zunächst einen Überblick über die Situation im Stadtviertel. Mit Blick auf die Ergebnisse einer Verkehrszählung sagte er: "Der Verkehr ist größtenteils hausgemacht." Es gelte nun, die Anträge zu sammeln, zu prüfen und aufzuarbeiten.
Zudem informierte er die rund 300 Bürger über Neuerungen im Bezirksausschuss. So sei in den Sitzungen verstärkt ein Beamer im Einsatz, der es auch den Besuchern ermögliche, beispielsweise Anträge oder Erklärungen direkt mitzuverfolgen.
Nichts getan habe sich bisher beim Siemenssportpark. "Das Gelände gehört nach wie vor Siemens. Es gibt noch keinen Kaufvertrag", so Weidinger. Hintergrund: Schon seit Jahren fordert der BA 19 die Siemens AG auf, den Hermann-von-Siemens-Sportpark an die Stadt München zu verkaufen und damit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Was macht der BA noch? "Uns steht ein jährliches Budget von rund 50.000 Euro zu Verfügung", erklärte Weidinger. Damit werde unter anderem die Wasserwacht und Kindertagesstätten, aber auch eigene Veranstaltungen wie das Bandfestival unterstützt.
"Mobilität sicher gestalten"
Im Anschluss an Weidingers Überblick kamen die Bürger zu Wort. Hier einige der Anträge, deren Umsetzung von den Bürgern empfohlen wurden:
Gleich mehrere Anträge brachte der "Verein Verkehrsberuhigung München e.V." ein. Der bisher unter dem Namen "Verkehrsberuhigung Thalkirchen e.V." agierende Verein hatte sich erst im Mai umbenannt. Ziel sei es, betonte Vereinssprecherin Anke Sponer, die städtische Mobilität insbesondere im Münchner Süden sicher und lebenswert zu gestalten. Nun forderte sie die finale Bearbeitung der bereits in Bürgerversammlungen gestellten und angenommenen Anträge. Dazu zählt das verkehspolitische Gesamtkonzept, durch das die gesamte Verkehrsentlastung des Stadtbezirks 19 sichergestellt werden soll. Ebenfalls bearbeitet werden müsse der Antrag auf Rücknahme der Abstufung des Straßenzuges Stäblistraße, Lochhamer Straße und Siemensallee zur Staatsstraße 2344 sowie die Einrichtung einer Tempo-30-Zone in reinen Wohngebieten in der Herterichstraße, Hofbrunnstraße und Lochhamer Straße. Und schließlich, so Sponer, müsse der Antrag auf Durchfahrtsbeschränkung des Schwerverkehrs über 7,5 Tonnen im Straßenzug Stäblistraße, Lochhamer Straße und Siemensallee bearbeitet werden.
Verein will Akteneinsicht
Außerdem forderte der Verein umgehende Akteneinsicht in die Verkehrsmengenzählung im Jahr 2014 für das südliche München. Weitere Anträge des Vereins waren die Installation einer Geschwindigkeitswarnanzeige in der Maria-Einsiedel-Straße auf Höhe des Abenteuerspielplatzes sowie das Anbringen von mindestens zwei Zone-30-Piktogrammen in der Maria-Einsiedel-Straße. Nach der Errichtung dieser Anzeigen sollten weitere Geschwindigkeitswarnanzeigen an folgenden Standorten angebracht werden: Plattlinger Straße / Ecke Breitschwertstraße stadteinwärts, Herterichstraße auf Höhe der Schule sowie in der Lochhamer Straße auf Höhe des Zebrastreifens.
Unschön zur Schönen
Ein Anwohner der Südseite stellte den Antrag, vom südlichen Ende des S-Bahnsteigs am Siemenspark einen verkürzten Fußweg zur Unterführung sowie einen Fußweg zur Ludwigshöher Straße anzulegen. "Das ist im Moment ein unschöner Weg zur schönen Isar", begründete er die Forderung nach dem zweiten Weg.
Auch das Thema Lärm spielte eine Rolle. Ein Anwohner der Forstenrieder Allee forderte einen besseren Lärmschutz entlang der Autobahn A 95. Sowohl die Bevölkerungszahlen als auch das Verkehrsaufkommen seien in den vergangenen Jahrzehnten massiv angewachsen, argumentierte der Antragsteller.
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